© Dr. Werner Robl, Berching, Februar 2016.

 

Mit der Wiederentdeckung der Biographie und Bedeutung Burggraf Heinrichs III. von Regensburg hat sich unsere Sicht auf die Herzogtümer Bayern und Schwaben im 12. Jahrhundert gründlich verändert. Heinrichs III. entschiedenes Aufbegehren gegen die in seinen Augen desaströse Kirchen- und Landnahmepolitik Kaiser Friedrichs I. Barbarossa hat Auswirkungen bis zum heutigen Tag. Als er im Jahr 1167 die Tempelherren ins Land holte, um mit diesem supranational organisierten und papsttreuen Ritterorden dem drohenden staufischen Zugriff auf seine Domänen ein kulturell-wirtschaftliches Bollwerk entgegenzusetzen, war der ebenfalls mit der Reichspolitik unzufriedene Herzog Welf VI. aus dem mächtigen Welfenhaus mit von der Partie. Beider Aktion schlug heftige Wellen, und beide wurden dafür vom Kaiser mit mehrjährigem Exil bestraft. In dieser Zeit des Umbruchs tritt eine oberschwäbische Ritterpersönlichkeit aus dem Linzgau ins Rampenlicht der Geschichte:

Graf Rudolf von Pfullendorf (1115-1186), auch Graf von Ramsberg und Bregenz.

Rudolf hatte sich nach Übernahme des Bregenzer Erbes eine umfangreiche Hausmacht am Bodensee aufgebaut und eine Tochter Herzog Welfs geheiratet. Als Herzog Welf VI. nach seinem tiefen Fall aus der Gunst seines kaiserlichen Neffen die Hilfe seines Schwiegersohnes benötigte, war Rudolf zur Stelle ...

Wie die heikle Angelegenheit ausging, und welche weiteren Überraschungsmonente Graf Rudolfs Leben zeigt, haben wir in einer umfangreichen biographischen Rückschau und Quellenarbeit erarbeitet.

Es ist uns dabei ein Anliegen, Graf Rudolf, diesen Intellektuellen des 12. Jahrhunderts, von der 62-jährigen Patina des bis zur Selbstaufgabe devoten Barbarossa-Anhängers zu befreien und seine weitaus wichtigere Bedeutung als Mittler zwischen dem Stauferhof und dem süddeutschen Welfenhaus aufzuzeigen.

Die Arbeit ist zugleich eine Hommage auf Rudolfs erste Burg, den Ramsberg bei Großschönach, und die nahe Stadt Pfullendorf, die sich bis heute ihr mittelalterliches Gepränge erhalten hat. Beide pflegen Rudolfs Andenken.

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