Die frühen Hochkulturen des Iran (4000 v. bis 1700 n. Chr.)

© Werner Robl

 

 

Bei der Suche nach dem geografischen Urspung des Planungspentagramms, den wir in Nord-Mesopotamien ca. 7000 Jahre vor unserer Zeitrechnung vermuten, stößt man zwangsläufig auch auf die Frage, inwieweit das Gebiet des heutigen Iran bzw. jene Völker involviert waren, die man gemeinhin als indogermanisch oder arisch bezeichnet.

Nun würde es im Rahmen dieser Abhandlung viel zu weit führen, hier einen kompletten Überblick über alle Epochen und Regionen im Einzelnen zu geben. Wir beschränken uns deshalb bei der Spurensuche auf Einzelbeispiele aus allen Zeiten und versuchen, damit auf das Allgemeine zurückzuschließen.

 

Susa

Den Anfang machen wir mit der altpersischen Herrschersadt Susa. Susa ist eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte der Welt. Vom 3. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. war Susa mit kurzen Unterbrechungen Hauptstadt des Reiches von Elam und blieb auch danach noch bedeutendes Zentrum. Die archäologische Ausbeute in Susa ist reich; u. v. a. wurde dort der berühmter Codex Hammurabi gefunden.

Die Akropolis von Susa war bereits ca. 4000 v. Chr. ein befestigter Ort. Aus dieser Zeit stammt folgende Terracotta-Keramik, welche pfeilförmige Muster  unterschiedlichen Winkels (Keile und Federn) zeigt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Spitzen typische Pentagrammwinkel aufweisen: 36°, 54° und 72°! Es ist durchaus denkbar, ja sogar wahrscheinlich, dass der Töpfer, der diese Schale drehte, über die Geometrie des Pentagramms Bescheid wusste. Die Schale wird in die Zeit zwischen 4200 und 3800 v. Chr. datiert! Dass bereits 5000 v. Chr., nicht weit von Susa entfernt, die Maßzahlen des Pentagramms in der Halaf-Kultur bekannt waren, wurde weiter oben geschildert.

 

Ca. 1500 Jahre jünger ist ein weiterer Fund aus Susa, der sich heute im Louvre in Paris befindet. Es handelt sich um eine relativ grob geschnitzte Alabaster-Figur eines Mannes, die wegen ihrer kantigen Ausführung  den Spitznamen "der betende Kubist" erhielt. Die unscheinbare Figur wurde auf der Akropolis von Susa IVa gefunden und wird in die Jahre zwischen 2700 und 2340 v. Chr. datiert! So wenig professionell dieser kleine Talismann auch ausgeführt wurde, so strahlt er doch die Ebenmäßigkeit und Harmonie der Pentagramm-Konstruktion aus. Mit 2 Hilfspentagrammen können nahezu alle wichtigen Partien der Figur dargestellt und begründet werden!

 

Im Archäologie-Komplex von Susa wurden inzwischen die Fundamente einer ganzen Reihe von Palästen und Häusern ergraben. Folgende Planzeichnung zeigt einen labyrinthartig angelegten Wohnkomplex der Königsstadt aus dem Stratum 14, mit einer Vielzahl an Räumen und Höfen. Rechts im Bild sticht ein Raumkomplex mit einer Vorhalle heraus, der mit dickeren Mauern gesäumt ist und wohl dem Zentralraum entsprach. Dessen rechteckiger Grundriss ist relativ exakt über ein Planungspentagramm aufgespannt; Länge und Breite sowie die Dimension des Eingangs werden dadurch definiert. Dieses Raum-Ensemble wird in die 1. Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. datiert!


Figur 6.2 aus D. T. Potts: The Archaeology of Elam, Cambride 1999.

 

Aus derartigen Befunden ergibt sich der Schluss, dass die Konstruktion mit Planungspentagrammen im Gebiet des heutigen Iran über mindestens 4000 Jahre zurückreicht, wahrscheinlich sogar noch weiter!

 

Es folgt ein Relief aus dem sog. "Šilhak-Inšušinak". Das war eine Säulenhalle, die um 1160 v. Chr., als Susa die Hauptstadt des Reiches von Elam war, von König Šutruk-Nahhunte II. (ca. 1185-1155 v. Chr.) errichtet wurde.

Das Relief besteht aus profilierten Ziegeln und zeigt ein Zwitterwesen aus Mensch und Stier mit einer stilisierten, ebenfalls vermenschlichten Palme. Die Flügelohren des Stiermannes (Originalaspekt in Bildmitte) fügen sich perfekt in ein Gesichtspentagramm ein. Aber auch die Bein- und Armstellungen, die Achsen der äußeren Palmwedel, sogar ein inverses Pfeilmuster, das sich rechts unten auf dem Stamm der Palme zeigt, leiten sich von Hilfspentagrammen ab.

Demnach war auch im Reich von Elam die Kunst der Pentagramm-Konstruktion nicht verloren gegangen.

 

Es folgen abschließend zwei Reliefs aus Susa, die zur Zeit des achämenidischen Großreichs aus bunt glasierten Ziegeln in hoher künstlerischer Fertigkeit hergestellt wurden und sich heute im Louvre von Paris befinden. Ursprünglich zierten die Wandbilder den Palast des Königs Dareios I. (549-486 v. Chr.), der im Norden der Akropolis auf der sogenannten Apadana als neues Herrschaftszentrum entstanden war. Unter König Artaxerxes I. fiel dieser Palast einer Feuersbrunst zum Opfer, die Ziegelreliefs häreten dabei eher noch aus und blieben so der Nachwelt erhalten. Beide Reliefs, die um 510 v. Chr. entstanden, zeigen Fabelwesen - das rechte eine geflügelte Sphinx, das linke einen Greifen. Beide Reliefs wurden, wie unschwer zu erkennen ist, nach Pentagramm-Entwürfen erstellt, wobei wir nur bei der Sphinx einige der beweisenden Zirkelpunkte als blaue Umkreise hervorgehoben haben.

Mit all diesen über eine weite Zeitspanne verteilten Befunden ergibt sich der klare Schluss, dass die Konstruktion mit Planungspentagrammen in heutigen Iran eine Tradition von mindestens 4000 Jahren hat.

 

Persepolis

Die altpersische Residenzstadt Persepolis ist wesentlich jünger als Susa, sie stand aber diesen in der Prachtentfaltung nicht nach. Persepolis, die Stadt der Perser, steht auf einer küpnstlichen Terrasse von ca. 300 x 500 Metern. Sie wurde unter König Dareios I. um 520 v. Chr. neu errichtet und ca. 2 Jahrhunderte später, im Jahr 330 v. Chr., durch Alexander den Großen wieder zerstört.

Schon der Blick aus dem All zeigt, dass auch die Architekten von Persepolis das Pentagramm verehrten. Dies betrifft aber nicht nur die antiken Baumeister, sondern auch die der Moderne: Im unmittelbar neben Persepolis liegenden Park, der erst jüngst angelegt wurde, wurden paarweise Alleestraßen in Form eines überdimensionalen Pentagramms aufgespannt. In folgender Satellitenaufnahme haben wir dieses Planungspentagramm der Jetztzeit rot kenntlich gemacht.

Doch auch im antiken Palastbezirk unmittelbar daneben wird man fündig. Auch wenn die Satellitenaufnahme keine hohe Auflösung aufweist, so erkennt man doch, dass wenigstens drei größere Plätze oder Säulenhallen über Planungspentagramme aufgespannt wurden. Zwei Spitzen definieren dabei, wie in der Region üblich, die westliche Breite, der gegenüberliegende Schenkel die jeweiligen Längen, weitere Pentagrammpunkte zusätzliche Strukturen.

Alle Pentagramme von Persepolis richten sich mit ihrem Nordschenkel mehr oder weniger genau an der Sonneaufgangsachse der Tag- und Nachgleichen (21. März, 21. September) aus!

Jüngst wurde dieser Aspekt durch die iranischen Wissenschaftler M. Hejazi und F. Mehdizadehaus bestätigt. In ihrem Buch "Persian Architectural Heritage - Architecture, Structure and Conservation" (Southampton 2015) zeigen sie auf S. 45 eine Grafik mit einem Palast-Ausschnitt und erklären, wie dieser verschachtelte Komplex im Goldenen Schnitt ausgemessen wurde.

Wir haben zur Veranschaulichgung zwei farbige Pentagramme über die entsprechende Planzeichnung gelegt, um deutlich zu machen, dass ge3ade in diesem Fall das geometrische Pentagramm-Modell funktioniert und geeignet ist, auch zusätzliche Strukturen wie Zwischenwände definiert.

In der persischen Antike wurde u. E. wie anderswo nicht mit Zahlenspielen und Berechnungen operiert, sondern ganz einfach und praktisch das Pentagramm mit Zirkel und Lineal auf geeignetem Untergrund aufgerissen und schon war die Idealform der Planung nach dem Goldenen Schnitt erreicht!

Es folgen zwei Reliefs, die die Brandschatzung durch die Makedonier im Jahr 330 v. Chr. wie durch ein Wunder überstanden haben. Das erste ziert einen Treppenaufgang der Apadana, des königlichen Audienzsaals. Hier ist buchstäblich alles durch das Pentagramm definiert worden, wie die eingezeichneten Pentagramme (in rot) und die daraus abgeleiteten Projektionslinien (in blau) beweisen: die Neigung des Treppenaufgangs, die Beinstellungen und Körperhaltungen der kämpfenden Tiere zur Linken, aber auch den Umfang der Inschrift zur Rechten, die Schildachse, Kopfstellung und Lanzenachse des abgebildeten Kriegers, des ersten einer ganzen Reihe gleichartiger Gestalten.

 

Aber auch die Architektur selbst wurde in Persepolis, wie schon eingangs angedeutet, mit Konstruktionspentagrammen verwirklicht. Es folgt ein Prospekt des sogenannten Tacara-Palastes König Dareios' I., dessen Eingang ein ähnliches Fries zeigt, wie zuvor abgebildet. Insgesamt haben die Künstler des Königs in Persepolis 28 Völker in ihren landesüblichen Trachten bei der Huldigung des Königs abgebildet, u. a. die Meder, Babylonier, Arabier, Ägypter, Griechen, Skythen und Inder.

Im vorliegenden Fall interessiert aber weniger das Fries an der Basis, als das erhaltene Eingangstor des Dareios-Palastes auf seinem Podest, mit den beiden Seitenflügeln. Auch hier was die Benutzung einen Pentagramms mit einem zusätzlichen Unterpentagramm an der Spitze das tragende Prinzip: Definiert wurden damit nicht nur die lichte Weite des Tores in 2 Ebenen, siondern auch die gesamte Portalhöhe sowie die Abstufung des Torrahmens.

 

Die Königsgräber von Naqsch-e Rostam

Nur 6 km nördlich von Persepolis findet man in einer schroffen Felswand die Nekropole von Naqsch-e Rostam. Etwa zwischen 486 v. Chr. und 400 v. Chr. wurden für die achämenidischen Großkönige Dareios I., Xerxes I., Artaxerxes I. und Dareios II. die eindrucksvollen Herrschergräber in den blanken Fels eingemeißelt.

Es folgt eine Fotografie mit dem Grab für König Artaxerxes I. (465-424 v. Chr.) und seine Familie zur Rechten. In der Mitte findet sich eine Detailvergrößerung des Eingangsportals:


Wie an der Fassade des Grabkammer des Artaxerxes deutlich zu erkennen ist, wurde auch hier beim Aufriss mit Planungspentagrammen gearbeitet, denn die wichtigsten Teil des Portalfeldes sind damit definiert. Nicht ohne Grund wird deshalb diese Fassade als eine Kopier der Fassade des königlichen Palastes in Persepolis gedeutet, wie oben abgebildet!

 

Die Lichtachsen in Persepolis

Bleibt abschließend zu erwähnen, dass beim Bau von Persepolis selbstredend auch Lichtachsen beachtet wurden:

Das Areal von Persepolis mit den Pälasten und großen Säulenhallen wurde einst über ein Prachttor im Nordwesten betreten, das ebenfalls über einem Pentagramm konstruiert wurde. Erbauer des Doppeltors, dessen Pilaster noch erhalten sind, war König Xerxes I.. Er ließ dazu den Hauptzugang zur Palastanlage vom Süden in den Westen verlegen, von dem man aus das Palastareal über eine doppelläufige Treppe betreten konnte. Dieses Tor wird heute "Tor aller Länder" genannt, um die Toleranz zu symbolisieren, mit der die Achämeniden-Könige den unterworfenen Völkern ihre eigene Lebensweise und Kultur beließen.

Das Tor aller Völker, Blick nach Westen.

 

Die Lage und Ausrichtung von Persepolis in Bezug zum Nachbargebirge Kuh-e-Rahmat ist sorgfältig gewählt:


Der Sonnenwinkel von Persepolis zur Wintersonnenwende (Bild aus www.sonnenverlauf.de). Rechts im Bild der besagte Berggrat.

 

Grabmal König Kyros' II. in Pasargad

König Kyros II. (590-530 v. Chr.) war der 6. König der Achämeniden-Dynastie, zu der er aber genau genommen gar nicht gehörte. . Es war dieser König, der die Grenzen des ehemals in nur kleinem Umfang bestehenden altpersischen Reichs in zahlreichen Eroberungszügen deutlich ausweitete. Unter seinen Nachfolgern bestand dieses Großreich, das von Indien über den Iran, Babylon, Kleinasien bis nach Ägypten reichte, bis 330 v. Chr. fort, ehe es von Alexander dem Großen erobert wurde. So kriegerisch wie sein Leben war auch des Kyros Ende. Er fiel im Jahr 530 v. Chr. im Kampf gegen einen Nomadenstamm an der Ostgrenze seines Reichs und wurde anschließend in einem Mausoleum bei der Residenz Pasargard beim heutigen Schiras bestattet.

Einzeichnungen von Werner Robl.

Sowohl der Außen- als auch der Innenbezirk des Grabmals und sein Posst weisen einen Grundriss auf, der eine Ausrichtung nach der Sonnenachse zur Tag- und Nachgleichen (21. März, 21. September, orange Linie) einen Grundriss-Entwurf mit Planungspentagrammen in den Raum stellt.

Frappierend aber ist der Aufriss des Grabes von seiner Schmalseite her. Sämtliche Wesensmerkmale - nicht nur die Außenkonturen des Grabhauses inklusive Dachneigung, sondern auch die Trennfugen zwischen den unterschirdlich hohen Quader-Reihen und selbst so komplizierte Strukutren wie die zweifach knickende Achse des Sockels lassen sich aus dem Pentagramm-Entwurf ableiten. Die Einzelheiten entnimmt man nachfolgender Abbildung!

 

Isfahan

Wechsel von vor- in nachchristliche Zeit und hinein nach Isfahan. Die Millionenstadt besitzt prächtige Bauten, die zumeist unter der Dynasie der moslemischen Safawiden (1500-1722) entstanden. "Isfahan ist die Hälfte der Welt", sagt ein persisches Sprichwort. Schon zur Zeit der islamischen Eroberung im Jahr 640 n. Chr. prägten den Ort Isfahan städtische Strukturen, im Jahr 1051 wurde Isfahan von den Seldschuken erobert und erst unter den Safawiden endgültig schiitisch.

 Im 11. Jahrhundert, genauer in den Jahren zwischen 1072 und 1092 n. Chr., wurde die Taj-al-Mulk-Moschee errichtet. Sie ist sicherlich nicht die prächtigste aller Moscheen Isfahans, aber als schlichter und wuchtiger Ziegelbau durchaus beeindruckend. Größte Bewunderung findet die weit ausgespannte Kuppel. Sie eines der seltenen Bauwerke, die ein Pentagramm direkt ausweisen: Das Innenrelief der Kuppel besteht aus einem aus Ziegeln geformten Pentagramm; der Architekt hat sich auf diese Art und Weise offen zum Pentagramm-Prinzip in der Architektur bekannt! Zur besseren Abgrenzbarkeit haben wir das Kuppel-Pentagramm in der folgenden Fotografie optisch herausgehoben:

Einzeichnung von Werner Robl

Auch wenn die meisten Aufnahmen des Gebäudes keinen exakten Aufriss wiedergeben, so ist wenigstens auf der kleinen Fernaufnahme links unten im Bild zu erkennen, dass nicht nur die Kuppel, sondern der gesamte Bau der Taj-al-Mulk-Moschee mit Hilfe des Pentagramms errichtet wurde.

Zu dieser Erkenntnis sind allerdings auch die iranischen Wissenschaftler M. Hejazi und F. Mehdizade gekommen. In folgendem Auszug aus ihrem Werk "Persian Architectural Heritage - Architecture, Structure and Conservation" (Southampton 2015; hier der Umbuch anders) weisen sie auf den Goldenen Schnitt hin, der sich in dem Gebäude vielfach weiderfindet. Die enthaltene Abbildung gibt als Randleisten die Verhältnisse des Goldenen Schnitts wieder. Erneut haben hier die dazu gehörigen Planungs-Pentagramme nachgetragen, und es ist gut erkennbar, wie sie zusätzlich wichtige Gebäudekanten und -ebenen erschließen.

 

Fast ein halbes Jahrtausend später war in der verfeinerten Moschee-Baukunst in Isfahan das Pentagramm-Prinzip nicht vergessen - ganz im Gegenteil:

Die Shayk-Lutf-Allah-Moschee (auch Sheik-Lotfollah Mosque) am 500 m langen, heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Imam-Platz Meidan-e Emam (auch Naqsh-e Jahan-Platz, früher Königsplatz), wurde zwischen 1601 und 1628 n. Chr. erbaut. Diese Moschee zeigt in ihrer Fassade ebenfalls perfekt den Aufriss mit dem Pentagramm. Wir haben dem nachfolgenden Auszug aus dem Werk von Hejazi und Mehdizade eine Fotografie angefügt, die aufzeigt, dass man je nach Bedarf ganz unterschiedliche Planungspentagramme einsetzen kann. Im vorliegenden Fall haben wir das Pentagramm bewusst auf das zurückgesetzte Portal aufgesetzt, nicht auf den gesamten Vorbau. Man beachte, dass auch die große Kuppel der dahinter liegenden Moschee eine pentagonale Geometrie aufzuweisen scheint.

 

Vis-à-vis der Sheik-Lutf-Allah-Moschee auf der anderen Seite des Platzes liegt der große Repräsentationsbau des Ali Qapu-Hotels, eine Diplomatenherberge, die unter den Safawiden zwischen 1597 und 1668 errichtet wurde. Auch dieses weltliche Gebäude vom sogenannten "Veranda-Typ" nimmt den Goldenen Schnitt und die Pentagramm-Struktur ins sich auf, und erneut haben wir zur Erklärung in die Zeichnung von Hejazi und Mehdizade Pentagramme eingezeichnet(rotes Pentagramm = Portal mit Freihalle oben, gelbes Pentagramm = Rückgebäude), um alle Abhängigkeiten aufzuzeigen. Selbst das seitliche Flachdach der Veranda folgt nicht dem Zufalls-, sondern dem Pentagramm-Prinzip!

 

Wir beschließen dieses Kapitel über die Präsenz des Pentagramms im alten Persien mit einem Schwenk zurück ins 5. vorchristliche Jahrhundert und zeigen einen Gebrauchsgegenstand, allerdings nicht des täglichen Lebens, sondern einen Löwenkelch für besondere kultische Zwecke. Es scheint so, als hätten sich selbst die Goldschmiede der Achämeniden-Dynastie auf die Kunst der Pentagramm-Konstruktion verstanden: Das Trinkgefäß aus purem Gold, das sich heute im Metropolitan Museum in New York befindet, weist eine konische Form auf, die im Aufriss den Spitzenwinkel des Pentagramms von 36° in sich aufgenommen hat!

Auch wenn dies alles nur Einzelbeispiele sind, so denken wir dennoch, dass es nicht übertrieben ist zu sagen:

Die alt persischen Hochkulturen, die Altvorderen der heutigen Iraner, waren von indogermanischer Zeit an bis hinein in die Neuzeit überzeugt und durchdrungen von der Genialittät des Pentagramm-Prinzips!

 

 

 

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