Das Pentagramm in Flora und Fauna

 

Äpfel und Birnen

Bei den modernen Apfelzüchtungen ist das Kernhaus bereits stark zurückgezüchtet, die Kerne sind verschwunden. Das Pentagramm-Prinzip des inneren Aufbaus droht für immer zu verschwinden.

Der Apfel stammt ursprünglich aus Zentral- und Westasien. Bereits 10000 v. Chr. wurden in der Region des heutigen Kasachstan Apfelbäume angebaut; der Name der heutigen Metropole "Almaty" bedeutet nichts anderes als "Stadt des Apfels". Noch in prähistorischer Zeit kam der Apfel nach Europa: Den Kelten galt er als heilige Frucht, den Römern und Griechen auch als Aphrodisiakum. Der fünfgliedrige Aufbau des Apfels nach dem Pentagramm mag den Ausschlag für seine kultische Bedeutung gegeben haben.

Auch die Birne als veredeltes Rosengewächs hat eine lange Geschichte. Ihren Ursprung vermutet man in China, wo sie schon um 5000 v. Chr. gezüchtet worden sein soll. Homer pries sie als "Frucht der Götter", Kelten und Germanen maßen den Birnbäumen eine besondere kultische Bedeutung bei. In der westlichen Oberpfalz und im angrenzenden Mittelfranken hat sich bis in die Jetzt-Zeit die Kunde von heiligen Birnbäumen der Altvorderen gehalten, welche mit den charakteristischen Namen "Trudenbaum", "Dru(i)denbaum", "Drumbam" o. ä. belegt wurden. Bis heute ist nicht klar, ob diesen Bezeichnungen als Sprachwurzel der keltisch/germanisch "Druide" oder die "Trud" innewohnt, im deutschsprachigen Sagen-Raum eine Hexe oder böser Geist, der nachts Alpträume auslöst. Im bayerischen Sagenschatz ist von den "Truden" als Plagegeistern auch in der Mehrzahl die Rede.

Links und links Mitte der fünfgliedrige Aufbau des Birnenblüte und der Birnenfrucht nach der pentagonalen Geometrie, rechts Mitte ein absterbender "Drudenbaum" - so, wie er im frühen 19. Jahrhundert noch westlich der Gemeinde Rudertshofen im LK Neumarkt gesehen wurde (Abbildung aus F. A. Mayer: Ein paar Worte über ein paar Druidenbäume im Königreich Baiern, Eichstätt, Leipzig 1826). Daneben Flurnamen aus dem Urkataster und sog. Urpositionsblatt des Königreichs Bayern von ca. 1820 und 1865: Oben ein Drudenbaum bei Döllwang, LK Neumarkt, unten ein Trudenbaum bei Spalt in Mittelfranken.

Weitere Pentagramme aus dem Pflanzenreich

Links Blüte eines Nachschattengewächses, aufgebaut in perfekter pentagonaler Geometrie, rechts Stücke der Gemüsefrucht Okra.

Der Seestern - ein Beispiel für die pentagonale Geometrie im Tierreich

Fünfstrahlige Seesterne in 3 Varianten

Auch im vielgestaltigen Tierreich tritt mitunter das Pentagramm gestaltgebend hervor, wie diese Beispiele von tropischen Seesternen belegen.

 

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamten Pflanzen- und Tierreich. An Hunderten von weiteren Beispielen könnte man demonstrieren, wie sich die Evolution pentagrammatischer und pentagonaler Konstruktionsprinzipien bedient hat.

 

 

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