Neu      19.01.2019: Templer-Spuren in der nördlichen Oberpfalz [Link]
Update 21.06.2015: Heiliges Grab in Steingaden, Templerkreuze in Alt-Schongau
Update 03.01.2015: Templer-Niederlassung in Berching
Update 06.09.2015: Das Exil Welfs VI. und die Grabkapelle von Aiterhofen
Update 18.09.2016: Entdeckung eines Zwilling-Kreuzsteines in Südböhmen
[Link]

© Dr. Werner Robl, Berching, Juni 2014, letztes Update September 2016.
Besucher dieser Seite:

Zusammenfassung:

Die Geschichte des versunkenen Klosters Grab am Schlüpfelberg bei Mühlhausen an der Sulz reicht weiter zurück als bisher angenommen – ins 12. Jahrhundert. Dies ist die Zeit der Kreuzzüge und heftigster Verwerfungen zwischen der römischen Kirche unter Papst Alexander III. und dem "sacrum imperium" des Kaisers Friedrich Barbarossa.

Für die Gründung des Klosters Grab waren der Sippenverband der Pabonen und der Orden der Tempelritter von Jerusalem verantwortlich. In der Osterzeit des Jahres 1167 trafen sich im Haupt­quartier der Templer in Jerusalem Burggraf Heinrich III. von Regensburg, zugleich Landgraf auf dem Kels- und Sulzgau, sowie der Großmeister des Templer-Ordens, Bertrand de Blanquefort. Die Männer beschlossen, den Ritterorden auch im Herzogtum Bayern anzusiedeln. Den Templern ging es dabei um die Ausweitung ihrer Machtsphäre und um die Erschließung neuer Ressourcen, dem Pabonen Heinrich III. um ein religiös-kulturelles Bollwerk zur Abwehr der staufischen Land­nahme auf dem Nordgau. Es kam in der Folge zur Gründung mehrerer Templer-Niederlassungen und Kirchen des Heiligen Grabes im pabonischen Einflussgebiet. Dazu zählt auch die Heilig-Grab-Kapelle am Schlüpfelberg, welche wohl vom Agnaten-Geschlecht der Herren von Stein (später Hilpoltstein) errichtet und der Templer-Komturei Thannbrunn zur geistlichen Betreuung übergeben wurde.

Sowohl dem Grafengeschlecht der Pabonen als auch dem Templer-Orden war keine politische Fortune beschieden: Die Pabonen wurden vom staufischen Kaiserhaus aus ihrer Stellung als Burg- und Landgrafen verdrängt und starben 1185 aus, die Templer hatten in der Folge nicht nur im Nordgau einen schweren Stand; sie wurden auf Betreiben des französischen Königs Philipps des Schönen im Jahr 1312 verboten, was auch das Ende ihrer Präsenz in Deutschland bedeutete. Anschließend wurde von den neuen Machthabern der besitzanzeigende Urkundenbestand der burggräflichen Pabonen und des Templer-Ordens weitestgehend vernichtet.

Um die spannende Geschichte, die sich um das Kloster Grab am Schlüpfelberg und die anderen Templer-Gründungen im Nordgau rankt, rekonstruieren zu können, mussten in der vorliegenden Arbeit wegen des Mangels an schriftlichen Quellen zahlreiche Mosaiksteinchen aus dem historischen Zeitgeschehen zusammengetragen werden, sowohl regionaler als auch überregionaler Herkunft. Mit Analogieschlüssen gelang es, daraus nach und nach ein in sich schlüssiges Bild vom Ablauf der Geschichte zu formen.

Die Erkenntnisse in der Quintessenz:

Die Topographie der Heilig-Grab-Kirche am Schlüpfelberg entspricht einem pabonischen Idealplan.

Ein im Buchenwald des Zeugenberges stehender Kreuzstein stellt mit seiner eigenartigen Symbolik ein ausgesprochenes Schlüssel-Monument dar. Die Skulptur aus Keuper-Sandstein, die einen Kreuzstab mit Geräten des Landbaus - Pflug-Sech und Spaten - kombiniert, wurde nach Templer-Sitte von einem Grundholden des Ordens als sogenannter Asyl- und Frei-Stein gestaltet und noch vor 1224 zwischen Sulzbürg und der Heilig-Grab-Kirche aufgestellt, um damit die sakrosankte, von allen Landesrechten freie Exklave des Templer-Ordens anzuzeigen – einen Bezirk vollständiger Immunität, auf den weder Kaiser und Herzog noch Erzbischof oder Bischof Zugriff hatten.

Der Kreuzstein steht zusammen mit der Grab-Kirche für die früheste Ansiedlung der Templer auf deutschem Boden.

Gleichzeitig symbolisiert er Aufstieg und Untergang zweiter verpönter Strukturen des Mittelalters.

In dieser Doppelbedeutung stellt er eines der bedeutendsten Monumente des Templer-Ordens in Deutschland dar.

 

Titelblatt des Online-Buches:

 

Inhaltsverzeichnis:

Die Lage des einstigen Klosters Grab
Der Kreuzstein im Buchenwald
Das Kloster Grab früher
Die bekannte Chronologie des Klosters Grab

Das Wissen des Philipp Apian um die Bedeutung des Klosters Grab

Eine richtungsweisende Templer-Urkunde aus dem Jahr 1167
Der Templer-Orden als Bollwerk gegen die staufische Landnahme
Die ersten Templer-Niederlassungen in Bayern und Schwaben

Altmühlmünster
Thannbrunn
Weihersdorf
Sallmannsdorf
Oberweiling
Berngau
Moosbrunn, heute Moritzbrunn bei Eichstätt
Die Lage der Templer-Propstei Berching
Die Templer von berching und ihre Lieblingspatronate

Die Templer in Harburg und der antistaufische Sperrriegel

Die Templer und der Kult des Heiligen Grabes von Jerusalem im 12. Jahrhundert

Die Heilig-Grab-Kapelle von Aiterhofen
Die Heilig-Grab-Kapelle in Heiligenstadt
Die Heilig-Grab-Kirche von Greding
Die Heilig-Grab-Kapelle von Heideck
Das Heilige Grab von Augsburg
Die Heilig-Grab-Kapelle in Steingaden

Zusammenfassung

Die Frickenhofer, die Templer und das Kloster Seligenporten
Der endgültige Beweis: Das umkämpfte Patronat von Bachhausen

Die Pabonenlücke und die Rehabilitation der Pabonen

Die Pabonen-Agnaten von Hilpoltstein, Heideck und Sulzbürg

Die Herren von Hilpoltstein
Die Herren von Heideck
Die Herren von Wolfstein und Sulzbürg

Die Heilig-Grab-Kirche am Schlüpfelberg - Bindeglied zwischen den ostfränkischen Pabonen und den Tempelherren

Resümee

Der Kreuzstab als Symbol der Kreuzzüge
Die Trias Kreuz-Schild-Schwert und der Templer-Orden
Die Funktion und Bildsymbolik des Kreuzsteines am Schlüpfelberg
Der Zwillings-Kreuzstein in Berngau


Der „steinerne“ Beweis: Der Heilig-Grab-Bezirk am Schlüpfelberg war eine Exklave des Templer-Ordens

Die Templersteine von Najdek in Südböhmen
Die Templerkreuze von Schongau
Vergleichbare Kreuze in England und Frankreich

Resümee

Abgesang auf die bayerischen Pabonen

Die "historischen Templer" heute

Kleine Literaturauswahl

 

Neu ab S. 195: Die Templersteine von Najdek in Südböhmen


           [Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken!]

Download:

  • Das Manuskript im PDF-Format, Version 18. September 2016 (221 DIN A 4-Seiten oder 25,4 MB!): [Link]

    Die Arbeit ist zur Einsicht frei erhältlich, wir bitten, das Copyright zu beachten. Bitte beim Download auf die jeweilige Version bzw. Updates oben achten; es werden auch in Zukunft noch Ergänzungen und Modifikationen stattfinden!

  • Folien zum Vortrag im Sulzbüger Landl-Museum, 11. Juni 2014 (ca. 8 MB!): [Link]

Wer mehr über die Pabonen, Herzog Welf und die Templer erfahren möchte:

Klicken: zurück zum Anfang