Diese Seite entstand im Rahmen der Vorbereitung zu einer Facharbeit für Gymnasien in Bayern im Fach Latein - Neustadt/WN - April 2000

 
Eine Arztkarriere im Römischen Kaiserreich:

Galenus von Pergamon - Leben und Werk




 
 
 
"Die Heilkunst verfügt seit langem über alles: Anfang und Weg sind gefunden, auf dem die vielen großartigen Entdeckungen im Laufe einer langen Zeit gemacht worden sind und das noch Verbleibende gegeben werden wird, wenn jemand, der fähig ist und sich in dem bereits Entdeckten auskennt, von diesem Ansatzpunkt aus Forschungen betreibt."

Hippokrates, Über die alte Heilkunst

Hippokrates von Kos

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Vorwort


In Europa gibt es seit mehr als 25 Jahren eine Auszeichnung, mit der besonders große Innovationen in der Arzneimittelforschung gewürdigt werden, den "Prix Galien". In Deutschland existiert dieser Preis seit 1985 in ähnlicher Form und heißt Galenus-von-Pergamon-Preis. Ausgezeichnet wird hierbei alle zwei Jahre ein Arzneimittel, das einen großen Fortschritt in der Medizin bedeutet. In der Bezeichnung "Prix Galien" ist der Name des berühmtesten Arztes im alten Rom, Galenus von Pergamon, enthalten (7). Aber nicht nur in dieser Auszeichnung, sondern auch in den medizinisch gebräuchlichen Begriffen "Galenik" und "galenisch" wirkt die Erinnerung an diesen wichtigsten Vertreter der Medizin in der Antike fort.

Galenus, ein römischer Arzt griechischer Herkunft, wirkte im 1. Jahrhundert n. Chr. meist in der Hauptstadt Rom, wo er großen Erfolg hatte, nicht zuletzt dank seiner starken Persönlichkeit. Außerdem war Galen neben Hippokrates der einflussreichste Arzt der Antike und wohl der bedeutendste Mediziner des Römischen Altertums. Mit ihm erlebte die Medizin der Antike einen zweiten Höhepunkt. Seine Lehrmeinungen strahlten bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts aus, darunter allerdings auch etliche Irrtümer, die erst seit dem 15. und 16. Jahrhundert allmählich korrigiert wurden. Galens Bedeutung wird deutlich an der Tatsache, dass seine revolutionären Gedanken und Behandlungsmethoden über einen Zeitraum von über 1500 Jahren in Europa anerkannt wurden. Angesichts dieser Tatsachen ist die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit diesem Arzt sinnvoll; seine Leistung soll nicht in Vergessenheit geraten.

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Die römische Medizin vor Galen


Kurz vorweggenommen: Es hat im eigentlichen Sinne des Wortes keine "lateinische Medizin" und kein medizinisches Werk gegeben, das für den römischen Genius typisch gewesen wäre (9). Ebensowenig existierten medizinische Lehren oder Medizinschulen, die einen solchen Namen verdient hätten. Die Medizin der Römer war "graeco-romanisch": Methoden, Systeme und Ideen wurden von griechischen Ärzten nach Rom gebracht. Celsus, der "Cicero der Medizin", ist das prägnanteste Beispiel für einen lateinischen Autor auf dem Gebiet der Medizin, doch entnahm auch er fast den gesamten Stoff seines Werkes der griechischen Medizin. Und Galen, der bedeutendste Mediziner des römischen Reiches, sah seine Lebensaufgabe darin, das Werk des Hippokrates wiederherzustellen und fortzusetzen.

Die Medizin der etruskischen Epoche (8. bis 5. Jh. v. Chr.) ist uns nur in sehr ungenügendem Maße bekannt. Lediglich einige Malereien und Votivbilder können uns Hinweise liefern, denn die Schrift der Etrusker konnte bis zum heutigen Tage noch nicht vollständig entziffert werden. Die etruskische Medizin hatte - so scheint es - die Merkmale aller primitiven Heilkunden: sie war vor allem magisch und mythisch orientiert, teilweise auch empirisch. Man beherrschte unter anderem die elementare Chirurgie und die Anwendung von Heilpflanzen und verschiedenen anderen Heilmitteln. Alten Quellen zufolge sollen die Etrusker Tiere und Pflanzen in zwei Kategorien eingeteilt haben: in die glückbringenden (felices) und in die unheilbringenden (infelices). Warme Quellen wurden ganz besonders geschätzt. Bereits um diese Zeit führte das Bedürfnis nach öffentlicher Hygiene zu großen baulichen Leistungen: der Bau der Cloaca Maxima (großes Auffangbecken der römischen Abwässer) datiert aus der etruskischen Epoche. Darüber hinaus zeigte man bereits erstaunliche Fertigkeiten bei der Trockenlegung der ungesunden Sümpfe.

In der römischen Kultur des 5. bis 3. Jahrhundert v. Chr.riefen die äußerst abergläubischen Römer bei Krankheiten die Götter, wie z. B. Minerva, Hygieia, Salus, Castor oder Pollux, besonders aber die Göttinnen Febris und Mefitis, an. In Rom wurde in der Praxis keine Heilkunde ausgeübt. "Der Beruf des Arztes hatte für einen Römer nichts Verlockendes.". Plinius dem Älteren zufolge hatten die Römer 6 Jahrhunderte ohne Ärzte gelebt. Vielmehr wurden Berufe wie der des Anwalts hochgeschätzt. Der Arztberuf wurde hauptsächlich von Fremden, Griechen oder Levantinern (auf dem Forum zwischen Händlern, Geschäftemachern, Wucherern oder Zauberern anzutreffen) ausgeübt. Wenn diese "Ärzte" zusätzlich noch einen Kramerladen betrieben, unterschieden sie sich praktisch nicht von den "tonsores", den Barbieren. Bei Krankheitsfällen in römischen Haushalten wurden die Verordnungen des "pater familias" im Bezug auf die zu praktizierende Behandlung befolgt. In späterer Zeit übernahm in den Haushalten oftmals ein Sklave, ähnlich einem "grammaticus", die Betreuung der Kranken (9).

Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. schließlich, kamen griechische Ärzte nach Rom, um sich dort niederzulassen. Der erste von diesen, der auf sich aufmerksam gemacht hat, war ein gewisser Archagathos, der als "vulnerarius", was etwa Wundarzt bedeutet, in Rom arbeitete. Nach einigen Erfolgen verlor er jedoch die Achtung seiner Kundschaft und bekam den Spitznamen "carnifex", d.h. Schlächter (9). Besonders Cato der Ältere opponierte heftig gegen derartige Krämer-Ärzte. Er soll gesagt haben, "dass jedesmal, wenn dieses Volk uns seine Kenntnisse überbringen will, die Absicht dahinter steckt, Rom zu verderben. Noch schlimmer wird es, wenn sie uns ihre Ärzte schicken. Diese Leute haben geschworen, alle Barbaren mit Hilfe der Medizin auszurotten, und sie betrachten die Römer als Barbaren."(9) Cato hielt sich diese griechischen Ärzte vom Leibe und schuf sich statt dessen unter den Seinen eine eigene Medizin. Sie war höchst einfach: er war davon überzeugt, dass Kohl unter Anwendung einiger Zauberformeln das zuverlässige Heilmittel gegen fast alle Übel sei. Zwei Jahrhunderte später sprach auch Plinius der Ältere von der Mittelmäßigkeit und Habsucht der Ärzte.

Trotz dieser Anfeindungen und Widerstände von Seiten berühmter Männer im alten Rom konnten sich die griechischen Ärzte immer stärker etablieren. Sie stießen auf keinerlei Konkurrenz. Römische Ärzte gaben sich sogar, um überhaupt Erfolg zu haben, als griechische aus. Ein Hausarzt war nun Gang und Gäbe. Außerdem bildete sich eine medizinische Schule heraus, in der heilkundige Meister ihre zahlreichen Schüler in der medizinischen Praxis unterwiesen. Deutlich wird dies an einem Epigramm von Martial: "Ich war sehr leidend, aber Du, Symmachus, hast mich bald mit hundert Schülern besucht. Hundert Hände, die vom Nordwind ganz erfroren waren, haben mich betastet. Ich hatte kein Fieber, Symmachus, doch ich habe es jetzt." Bemerkenswert jedoch ist die Tatsache, dass der Ärzteschaft erst 46 v. Chr. von Julius Cäsar das römische Bürgerrecht verliehen wurde. In der Folgezeit gab es in Rom Militärärzte, öffentlich praktizierende Ärzte und sogar Gesundheitsorganisationen.
In diese Zeit (ab 91 v. Chr. in Rom) lässt sich auch das Wirken des Asklepiades, des berühmten Methodikers, einorden. Als gebildeter Mann, der sich mit Rhetorik befasst hatte, bevor er sich der Medizin zuwandte, hatte er sich eine ausgewählte Kundschaft erworben und ließ sich seine Dienste sehr teuer bezahlen. Asklepiades war auch ein Freund Ciceros und Mark Antons. Er zeichnete sich im Verschreiben von Behandlungen aus, die dem Geschmack der Kunden schmeichelten. Alles in allem war er ein sehr geschäftstüchtiger Mann. Er war außerdem der Gründer der methodischen Schule, die seine Schüler, namentlich Themison von Laodicäa, weiterführten und auf dieser Grundlage die Lehre vom "status strictus" (Zustand der Spannung) und vom "status laxus" (Zustand der Erschlaffung) konstruierten. Die Hauptideen stammten allerdings von Epikur und wurden später von Lukrez übernommen. Nach Auffassung des Asklepiades besteht der Körper aus Atomen, die sich in Bewegung befinden. Krankheiten resultieren aus einer Verstopfung oder Erschlaffung der Poren, durch die sich die Atome bewegen. Genau betrachtet, handelt es sich hier um eine materialistische Anschauung. Die Phänomene bewegen sich allerdings nicht nach dem vorerstellten Plan der Natur, sondern gemäß dem Zufall und der Anziehungskraft der Atome. Die Medizin des Asklepiades unterschied sich also erheblich von der Lehre des Hippokrates und widersprach ihr sogar in einigen Punkten. Asklepiades war zum Beispiel nicht der Meinung, dass die Krankheiten aus sich selbst heraus eine regelmäßige Entwicklung hätten und dass die Natur am Heilprozess beteiligt sei, vielmehr müsse man sofort, je nach dem Zustand der Poren und Atome, eingreifen. Andererseits wandte sich Asklepiades gegen den Medikamentenmissbrauch und missbilligte die Anwendung von Brech- und Abführmitteln. Er glaubte nicht an "spezifische" Heilmittel für eine bestimmte Krankheit oder ein bestimmtes Organ. Statt dessen empfahl er Massagen, Gymnastik und "Bewegung", die darin bestand, den Kranken in Wagen, Schiff oder Sänfte zu befördern und ihn dabei zu schütteln, des weiteren Bäder, Klistiere und vor allem Abmagerungskuren, verbunden mit einer großzügigen Anwendung guten Weines. Er wusste zu gefallen und verbindlich aufzutreten.

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Politik und Kultur in der röm. Kaiserzeit

Man könnte die politische, soziale und kulturelle Situation zur damaligen Zeit als Zeit des Wendepunkts bezeichnen - eine Zeit, in der sich neue Tendenzen abzeichneten, Wege, von denen es keine Wiederkehr mehr gab.

Unter den damaligen Kaisern sollen an dieser Stelle besonders erwähnt werden: Kaiser Hadrian, Antonius Pius, Marc Aurel, Commodus und Septimus Severus. Die ersten drei gelten als "gute" Kaiser und werden Adoptivkaiser genannt, d.h. sie waren von ihren jeweiligen Vorgängern adoptiert worden, die damit unter Verzicht auf Dynastiegründung die Wahl des Besten zum Kaiser ermöglichen wollten (9). Die Zeit der Adoptivkaiser war eine Zeit des Ausgleichs und des Gleichgewichts der führenden Kräfte des Römischen Reichs, also Kaiser, Senat und Heer.

Als Marc Aurel seinen wenig geeigneten Sohn Commodus zu seinem Nachfolger machte, begann sich das zu ändern. "Haltet euch an die Soldaten und seht zu, dass es ihnen gut geht, dann braucht ihr euch um andere nicht zu kümmern" waren die letzten Worte des Septimus Severus und der Anfang einer Entwicklung, die zu den Soldatenkaisern des 3. Jahrhunderts n. Chr. führte, zu fünfzig Jahren katastrophaler Anarchie, aus der das Imperium Romanum mit vollkommen verwandeltem Gesicht hervorgehen sollte.

Für die wachsende Macht der Soldaten war noch ein anderer Faktor verantwortlich, der sich ebenfalls damals zu zeigen begann: die Bedrohung von außen durch germanische Völker im Norden und das iranische Reich der Parther bzw. Sassaniden im Osten. Das Römische Reich war im Grunde eine Art Bundesstaat der sich selbst verwaltenden Stadtstaaten. Die Städte und ihr Reichtum, den Galens Zeit noch erlebte, waren eine tragende Säule der antiken Gesellschaft. Die beständigen Kriege brachten immer mehr finanzielle Belastungen für ihre tatkräftigsten Schichten mit sich, deren Ruin schließlich eine gesellschaftliche Umschichtung nach sich zog. Natürlich hatte es in der antiken Gesellschaft der ersten beiden Jahrhunderte viele Arme und Sklaven gegeben. Andererseits aber gab es auch Möglichkeiten reich zu werden und gesellschaftlich aufzusteigen. Diese Möglichkeiten wurden aber in der Folgezeit immer geringer. Die Kriege belasteten die Bevölkerung immer mehr mit Zwangsleistungen, was zu Unzufriedenheit und Bandenwesen führte. Die ersten zwei Jahrhunderte standen noch unter dem Zeichen der wirtschaftlichen Prosperität. Alle die genannten Faktoren aber führten zum wirtschaftlichen Ruin, aus dem sich das Imperium Romanum auch nach den Soldatenkaisern nicht mehr ganz erholen sollte. Die römische Kultur besaß in den ersten beiden Jahrhunderten noch die Kraft, Barbaren zu Römern zu machen. In den folgenden Jahrhunderten begannen die wenig romanisierten Randgebiete ein Eigenleben zu führen, doch gelangten Soldaten aus diesen Gebieten zu militärischen und politischen Führungsposten. Andererseits nahmen nun viele Römer fremdes Kulturgut an, z.B. orientalische Erlösungsreligionen wie den Mithraskult oder das Christentum. Zunehmende Religiosität, aber auch mystisches Denken und Aberglaube waren charakteristische Züge der Spätantike.


Kurzer Überblick über die Römische Kaiserzeit

Erstes Imperium (27 v. Chr.-284 n. Chr.)
27 vor Chr. Oktavian übernimmt die Alleinherrschaft und erhält den Beinamen "Augustus ". Er macht aus Rom eine marmorne Weltstadt, läßt die alte religio wiederaufleben und fördert Kunst und Kultur.
14 nach Chr. Tod des Augustus.
14-37 Herrschaft des Tiberius.
54-68 Herrschaft Neros, der Britannicus, seine Mutter Agrippina und seine Frauen Octavia und Poppäa umbringen ließ. Er läßt Rom in Brand stecken und daraufhin die Christen verfolgen.
69-79 Herrschaft des Vespasian
96-192 Das Goldene Zeitalter der Adoptivkaiser": Friedliche Regierungszeiten der Kaiser Nerva, Trajan, Hadrian, Antonius und Mark Aurel, die das Römische Reich festigen.
ca. 130-200Übergangszeit - Lebenszeit des Claudius Galenus - Herrschaft der Kaiser Hadrian, Antonius Pius, Marc Aurel, Commodus und Septimus Severus
235-268 Die Soldatenkaiser. Unruhen kennzeichnen diese Zeit. Die Legionen wählen Kaiser und setzen sie wieder ab.
270-275 Aurelian stellt die Einheit des Römischen Reiches wieder her.

Zweites Imperium (284-476 n. Chr.)
284-305 Diokletian wird Kaiser; Einführung der Tetrarchie, der Herrschaft zu viert; Christenverfolgungen (303).
306-337 Konstantin der Große wird Kaiser des Römischen Reiches (312) und verkündet im Mailänder Edikt (313) die freie Ausübung und Gleichberechtigung aller Religionen. Konstantinopel wird neue Hauptstadt des Römischen Reiches.
379-395 Regierung Theodosius' l., der alle heidnischen Kulte verbietet. Nach seinem Tod wird das Römische Reich unter seinen zwei Söhnen aufgeteilt: Arkadios erhält den Osten, Honorius den Westen, Ravenna wird Hauptstadt des Westreichs.
5. Jh. Völkerwanderungen in Italien: Rom wird 410 von Alarich, dem König der Westgoten, erobert; 455 Eroberung und Plünderung Roms durch die Wandalen unter Geiserich.
476 Odoaker setzt Kaiser Romulus Augustulus ab. Ende des Weströmischen Reichs.

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Lebenslauf Galens


Theater des Asklepios in PergamonZunächst ein paar Worte über den Namen selbst: Der Name Galen, der aus dem Griechischen stammt, bedeutet "der Sanfte, der Heitere"(11). Sein Gentilname Claudius ist weder literarisch noch handschriftlich irgendwo bezeugt (6).

Claudius Galenus lebte zur Zeit der Kaiser Hadrian, Antonius Pius, Marc Aurel, Commodus und Septimus Severus. Geboren wurde Galen um 130 n. Chr.; das exakte Datum ist wissenschaftlich nicht genau geklärt. Einige Autoren sprechen deshalb auch von den Jahren 129 und 131 n. Chr. als Geburtsjahr. Sicher dagegen ist, dass er in Pergamon, einer reichen und durch seine Bibliothek berühmten Stadt in Kleinasien, außerdem Hauptstadt der Provinz Asia minor, geboren wurde. Sein Vater war der Architekt Nikon, der nach Galens Angaben in Arithmetik, Rechenkunst und Grammatik sehr bewandert war. Von seiner Mutter weiß man, dass sie "in einem solchen Maße reizbar war, dass sie ihre Sklavinnen biss"; Galen selbst wird gegenüber seinen Gegnern ebenfalls — wenn auch nur mit Worten — als sehr "bissig" (9) charakterisiert. Die einstige Hauptstadt des hellenistischen Attalidenreichs, Pergamon, war sowohl ein kulturelles als auch ein kommerzielles Zentrum Kleinasiens, überdies der Sitz eines der berühmtesten Asklepiosheiligtümer der Kaiserzeit. An den Schulen Pergamons wurden dementsprechend die Lehren der großen Philosophen Plato, Aristoteles, Epikur, sowie die der Stoiker unterrichtet. Sie beeinflussten das Denken des jungen Galen. Im Heiligtum des Asklepios, des Heilgottes der Griechen, traf der junge Galen auf Ärzte, die dort praktizierten. Sein ganzes weiteres Leben lang, so ist überliefert, glaubte Galen an die Heilkräfte des Asklepios. Doch zunächst zu Galens Erziehung durch seinen Vater Nikon: Dieser wollte seinem Sohn eine Karriere im Staatsdienst ermöglichen (Sarton). Dafür und für seine Allgemeinbildung erhielt Galen deshalb im Alter von 15 Jahren Unterricht in Philosophie, genauer betrachtet in der stoischen, epikuräischen, platonischen, aristotelischen und peripatetischen Philosophie. Er wurde auch in Geometrie und Arithmetik unterrichtet.

Nach eigenen Schilderungen wechselte der noch jugendliche Galen aufgrund eines Traumes seines Vaters mit 16 Jahren im Jahr 145 n. Chr. zur Medizin über. Er beschäftigte sich aber auch weiterhin mit Philosophie, da er sie als relevant für die Medizin betrachtete. Nach dem Tode seines Vaters ging er mit 20 Jahren auf Studienreisen. Während dieser Reisen besuchte er u.a. auf der Insel Zypern die Kupferbergwerke und nahm heilkraftige Erze mit. In Palästina sammelte er Balsam, am Toten Meer Asphalt, in Phoenikien einheimische und indische Drogen (11). Er erhielt Unterricht bei berühmten Ärzten, wie zum Beispiel bei Pelops in Smyrna, Numisianos in Korinth, Herakleianos, Stratonikos, Satyros oder Lykos Julianos in Alexandria, wo die berühmteste Bibliothek der Antike mit 700.000 Bänden war (6). Hier verbrachte er die längste Zeit seines Studiums, weil in Alexandria die beste Ausbildung in Anatomie vermittelt wurde. In diesem Fachgebiet beschäftigte sich Galen vor allem mit Tiersektionen und Skeletten. Er gehörte aber nie einer Schule an. 158 kehrte er als 28jähriger nach Pergamon zurück und bekam auf Vorschlag des Oberpriesters des Asklepiosheiligtums eine Stelle als Gladiatorenarzt. Dieses Amt behielt er vier Jahre. Damit war seine Ausbildungszeit beendet.

Er behandelte die schwerverwundeten Gladiatoren aufgrund seiner Kenntnisse so erfolgreich, dass er diese öffentlich bezahlte Stelle noch dreimal zugesprochen bekam. Im Bezug auf sein Gehalt behauptete Galen, ein "Arzt müsse es lernen, Geld zu verabscheuen"(10). Gleichzeitig eröffnete er in der Stadt eine Praxis. Es kamen in dieser Zeit sehr viele Privatpatienten von weither, denn der Ruf des Arztes hatte sich weit über die Grenzen seiner Heimatstadt ausgeweitet. Er verfasste in dieser Praxiszeit auch viele chirurgische Schriften. Galen war ein gemachter Mann.

161 schließlich kam er nach Rom, der Metropole der antiken Welt. Das geschah in der Regierungszeit des Kaisers Marc Aurel. Das Risiko für den jungen Mann war groß, hier, in einer Stadt, in der es viele Ärzte gab, die sich teilweise auf ein(!) Körperteil spezialisiert hatten, Fuß zu fassen. Für diese Ärzte war Galen zunächst ein Nichts, ein dahergekommener Grieche, beinahe ein "Barbar". Gerade in dieser Zeit erkrankte Eudemos, der ebenfalls aus Pergamon stammte und in Rom ein geachteter Philosoph war, lebensgefährlich. Keiner der römischen Ärzte wusste ihm zu helfen. Galen schließlich heilte Eudemos. Durch diese Leistung wurde er in Rom mit einem Schlag berühmt. Es war Mode, sich bei ihm behandeln zu lassen. Seine Karriere setzte sich wie folgt fort: In der Familie des Konsuls Flavius Boethius wurde er Leibarzt, nachdem er die Frau des Hauses von einer nicht näher beschriebenen Krankheit heilte. Er hielt viele Vorträge über Anatomie und Tiersektionen und verfasste darüber hinaus eine riesige Menge von medizinischen Schriften, darunter auch einige philosophische und philologische. Er veranstaltete öffentliche Tiersektionen und physiologische Experimente, an denen das Interesse sehr groß war, da ein geringes Maß an medizinischem Wissen zur Allgemeinbildung gehörte. Außerdem beteiligte er sich an den heftigen Diskussionen und Streitereien zwischen den verschiedenen Ärzteschulen, wobei er vor allem die Methodiker angriff. Galens gesamtes Werk ist voll von Polemik gegen andere Ärzte und von Selbstlob.

Völlig unerwartet verließ Galen von einem Tag auf den anderen Rom. Er reiste ins süditalienische Kampanien und schiffte sich nach Griechenland ein. Während der ganzen Reise hatte er "Angst, gefasst und nach Rom zurückgeführt zu werden"(6). 166 war er im Alter von 37 Jahren wieder zurück in Pergamon. Ob er vor der "Pest der Antoninen" oder vor seinen missgünstigen Kollegen flüchtete, ist unklar. In Pergamon arbeitete er wieder als Gladiatorenarzt und nahm gleichzeitig seine ehemalige Praxis wieder auf. Außerdem unternahm er eine ausgedehnte Reise, die der Heilmittelbeschaffung diente. Ein Arzt musste sich Drogen selbst beschaffen, insbesondere, wenn er den Pharmakopolen (Arzneimittelhändlern)und Rhizotomen (Wurzelsammlern) nicht traute, was durchaus sinnvoll war.

Doch nur drei Jahre später, 169, kehrte er wieder nach Rom zurück. Er war der Aufforderung der Kaiser Marc Aurel und Lucius Verus, nach Aquileia an den Golf von Triest zu kommen, gefolgt. 167 - 175 war die Zeit des ersten Markomannenkrieges. Während dieser Zeit, nämlich168, kam Galen nach Aquileia. Unter den Soldaten war die "Pest" wieder ausgebrochen, an der auch Kaiser Lucius Verus starb. Galen konnte es gegen Marc Aurels Wunsch, diesen auf dem Markomannenfeldzug zu begleiten, durchsetzen, medizinischer Berater und Leibarzt des Kaisersohnes Commodus zu werden. Dadurch konnte er in Rom bleiben. Während dieser unruhigen Kriegszeiten konnte er sich dem Schreiben widmen. Nach dem Tode des kaiserlichen Leibarztes Demetrios nahm Galen diese Stellung ein. Sehr wahrscheinlich blieb er auch nach Marc Aurels Tod 180 in Verbindung mit dem kaiserlichen Hof. Von diesem Zeitabschnitt seines Lebens ist kaum noch etwas bekannt. Sicher jedoch scheint, dass er weiterhin in Rom praktizierte, Vorträge machte und Unterricht hielt. Schriften, die er während der Regierungszeit des Commodus anfertigte, sollen einem "Brand zum Opfer gefallen sein" (6), so dass sie nicht überliefert sind.

Bis zu seinem Tode hielt er sich wahrscheinlich abwechselnd in Rom und in Pergamon auf. Nach der allgemeinen Wissenschaftsmeinung lässt sich sein Todesjahr schließlich in der Zeitspanne von 199 n. Chr. bis 203 n. Chr. datieren. Galen starb etwa 70jährig. Genaue Daten über den Zeitpunkt seines Todes existieren nicht, sicher ist aber, dass er nach 193 n. Chr. gestorben ist, denn in seiner Schrift "Über die Gegengifte" wird der Kaiser Septimus Severus erwähnt, der im Jahre 193 n. Chr. an die Macht kam.

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Galens Methodik


Galen war Eklektiker wie auch andere seiner Zeitgenossen. Er selbst sagte über sich, er stehe über den Sekten, wie Celsus. Als Eklektiker geißelte er Empiriker, Dogmatiker und Methodiker zugleich. Ohne selbst ein schöpferischer Forscher zu sein, fasste er die Ergebnisse der griechischen Medizin zusammen und bemühte sich nach dem Vorbild des Hippokrates und im Geiste Platons, die wissenschaftliche Grundhaltung der Ärzte zu stärken. Nur Hippokrates allein bewunderte er aufrichtig. Es war das Ziel Galens, die hippokratische Lehre wiederherzustellen, da dieser seiner Ansicht nach der einzige große Arzt aller Zeiten war.

Die Schule von Alexandria und die Sekte der Methodiker hatten ganz und gar mit der Lehre des Hippokrates gebrochen. Sie erwähnten die vier Elemente des Empedokles und ihre vier Eigenschaften nicht mehr. Sie sprachen auch nicht mehr von den "Fähigkeiten" (anziehende, zurückhaltende, umformende, ausstoßende) der Organe. Ebensowenig waren sie davon überzeugt, dass die "Natur" die Heilung der Krankheiten begünstige. Sie hatten die Lehre von den Krisen aufgegeben und bezweifelten, dass die Krankheitsursachen von den Säften ausgingen. Asklepiades ging sogar so weit anzudeuten, das Ausfließen von Säften werde durch Medikamentenmissbrauch verursacht.

Galen dagegen berief sich auf die Vorstellungen des Hippokrates, und zwar auf die Säflelehre, die "natura medicatrix", also die Vorstellung der Gesundheit als Ausgleich zwischen den vier Eigenschaften (warm, kalt, trocken und feucht). Galen, dieser aufbrausende, hitzige Polemiker war im Grunde genommen konservativ (5). Er glaubte an die Lehre von den Säften, an ihre Verdauung und ihren Abfluss, an die "kritischen Tage" und an die jeweils günstigen und indikativen Tage, wie man in seinem Kommentar über die Epidemien nachlesen kann. Er nahm jede Gelegenheit wahr, all diejenigen anzugreifen, die der Lehre von Kos schwer zugesetzt hatten, vornehmlich Erasistratos und Asklepiades mit seiner Lehre von den Atomen. Im Gegensatz dazu pflichtete Galen der Meinung des Aristoteles bei, für den die Natur nichts umsonst tut, und meinte, die Ereignisse seien nicht durch das zufällige Zusammentreffen von Atomen bestimmt. Die Natur plane und schaffe und zwar richtig. Galen war davon überzeugt, dass die Schöpfung vollkommen sei. Sein Lehrbuch "Über den Gebrauch der Körperteile" mutet wie eine Hymne an den Schöpfer an. Obwohl er kein Christ war, spiegeln Galens Schriften den Glauben zu nur einem Gott wieder und er erklärte, dass der Körper ein Instrument der Seele war. Dies brachte ihm später die höchste Akzeptanz der Kirchenväter und arabischer wie hebräischer Gelehrter ein.

"Ratio et experimentum, Theorie und Erfahrung, machten für Galen zusammen den Fortschritt. Ansonsten überwog die Spekulation, mit der er die vielen Fragen zu beantworten suchte, die seine zahlreichen Experimente und ärztlichen Erfahrungen offen ließen und, wie die Dinge damals lagen, offen lassen mußten, so stark, daß auch die Beobachtung darunter litt...Galen ließ sich nichts entgehen, aus dem prognostische und diagnostische Schlüsse zu ziehen waren, mochte es sich auch um anscheinend nebensächliche, nicht zur Krankheit gehörende Dinge handeln. Er erkannte einmal die Zuneigung einer liebeskranken Dame zu einem berühmten Tänzer an dar Pulsbeschleunigung, die beim Nennen des geliebten Namens eintrat, so überführte er das magenkranke Söhnchen des Konsuls Boethus der heimlichen Näscherei und fand die Ursache für das Siechtum eines alten Sklaven in dem ungedeckten Fehlbetrag einer Kasse, die der Patient für seinen Herrn zu verwalten hatte"(11).

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Werke Galens

 

 
Aus seiner gründlichen Kenntnis der gesamten antiken Medizin formte er erstmalig ein einheitliches und umfassendes System medizinischen Wissens. Galen hatte, wie berichtet wird, an die 20 Schreiber, die sein gesamtes "Dictum" niederschrieben und erst die Aufstellung eines so umfangreichen "Corpus Galenicum" möglich machten. Anfangs hat Galen "zum Gebrauch der Studenten" (6) geschrieben, denn er befasste sich intensiv mit der Weitervermittlung seines Wissens.

Mit Chirurgie und GynäkologieEr befasste sich Galen relativ wenig.
Die antike Chirurgie überlieferte nicht Galen, eher Paulus von Ägina. Möglicherweise spiegelt die geringe Berücksichtigung der Chirurgie in Galens Werk die allgemeine mittelalterliche Geringschätzung der Chirurgie wider.

1990 erschien in Tübingen eine Gesamtaufstellung der galenischen und pseudogalenischen Schriften mit ausführlichen Quellenhinweisen, das "Corpus Galenicum" (zusammengestellt von Gerhard Fichtner) (17). Aufgeführt sind ca. 640 lateinische Titel von 98 Übersetzern, davon 135 aus dem Mittelalter, ca. 490 Titel in griechischer Sprache (der Muttersprache Galens!), ca. 190 Übersetzungen aus dem Arabischen von 16 Übersetzern, ca. 10 Arbeiten aus dem deutschen Mittelalter, außerdem zahlreiche hebräische und syrische Übersetzungen. Insgesamt sind ca. 400 Herausgeber und Autoren verzeichnet - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Es handelt sich also um ein schier unüberschaubares, über Jahrhunderte gewachsenes Corpus. Darin finden sich allerdings auch viele kürzere "Traktate", andere Werke handeln nicht von Medizin, sondern von Philosophie, Linguistik oder auch von der Kunst des Bogenschießens. Die folgende Aufstellung enthält eine (subjektive) Auswahl der wichtigsten Werke. Eine vollständige alphabetische Liste der lateinischen Werktitel findet sich in Anlage.

Allgemeine medizinische Werke

"De propriis placitis"
"Ars medica"
"De optimo docendi genere libellus"
"De constitutione artis medicae ad Patrophilum liber"
"De sanitate tuenda libri VI"
"Methodi medendi libri XIV"
"De partibus artis medicae"
"De constitutione artis medicae ad Patrophilum liber"
"De optimo medico cognoscendo"
"Definitiones medicae"

Anatomie

"De anatomia"
"De anatomia mortuorum"
"De anatomia vivorum"
"De anatomiae dissentione"
"De corporis partibus"

Physiologie

"De semine libri III"
"De instrumento odoratus"
"De partium homoeomerium differentia"
"De usu partium corporis humani libri I-XVII"
"De locis affectis libri VI"
"De pulsibus introductio"
"De atra bile"

Therapie

"Methodus medendi libri XIV"

Diät und Lebensweise


"De bono habitu"
"De diaeta et morbis curandis"
"De victu attenuante"
"De facultatibus naturalibus libri III"
"De alimentorum facultatibus"
"De probis, pravisque alimentorum succis"

Reinigung (purgatio)


"De venae sectione adversus Erasistratum"
"De curandi ratione per venae sectionem"
"De hirudinibus, revulsione, cucurbitula, in medicamentis, et quo tempore"
"De purgantium medicamentorum facultate"

Medikamente

"De compositione medicaminum per genera libri VII"
"De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus libri I-XI"
"De compositione medicaminum per singulares corporis partes libri I-X"
"De simplicium medicamentorum temperamentis et facultatibus libri I-XI"
"Remedia"
"De remediis paratu facilibus liber"
"De remediis parabilibus libri III" (nach 193 n. Chr.)
"De compositione medicamentorum secundum locos I-X"

Psychologie

"De consuetudinibus"
"De propriorum animi cuiuslibet affectuum dignitione et curatione"

Embryologie und Geburtshilfe

"De foetuum formatione"
"De uteri dissectione"

Schriften über Hippokrates

Hippokrates von Kos "In Hippocratis de aere aquis locis librum commentarii"
"De elementis ex Hippocratis sententia libri II"
"De placitis Hippocratis et Platonis libri IV"
"Hippocratis aphorismi et Galeni in eos commentarii libri"
"In Hipp. librum de alimento commentarii IV"
"Hippocratis de humoribus librum commentarii III"
"Hippocratis de natura hominis liber primus et galeni in eum commentarii"
"In Hippocratis De natura hominis commentarius tertius"
"In Hippocratis de victus ratione in morbis acutis"
"In aphorismos Hippocratis commentarii I-VII"
"De diaeta Hippocratis in morbis acutis"
"In Hippocratis prorrheticum I commentaria III"
"De comate secundum Hippocratem"
"In Hippocratis prognosticum commentarii III"
"In Hippocratis Epidemiarum librum commentaria I-VI"

Nichtmedizinische Schriften

"Adversus Lycum", "Adversus Iulianum"
"De ventis, igne, aquis, terra"
"Galeni in Platonis Timaeum commentarii fragmenta"
"Lexicon botanicum"

Sammelwerke

Das wichtigste Werk stammt aus der Spätzeit Galens und fasst viele der früheren Werke nochmals zusammen:

"Die Heilkunst" (Entstehungszeit laut Ilberg in die Regierungszeit des Septimus Severus, d. h. nach 193 n. Chr.) Zitiert werden darin zahlreiche Werke der obenstehenden Liste.

Erste und berühmteste Druckfassung

Galeni Omnia Quae Extant Opera
Erstausgabe Venedig 1490.

Die ehemals zweibändige Edition der zahlreichen Galenus-Schriften, ist von dem Humanisten Diomedes Bonardus aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt worden; Philippus Pincius hat sie am 27. August 1490 gedruckt. Der erste der zwei Bände umfasst 224 Blätter in respektablem Folio-Format, der zweite sogar 248 in gleicher Größe. Von dieser Galenus-Ausgabe, die auch noch für lange Zeit die einzige Gesamtedition bleiben sollte, sind weltweit 39 Exemplare nachweisbar, davon drei in Österreich; außer in Admont ist nirgendwo mehr eines in einer Klosterbibliothek vorhanden.

Das Bild zeigt das prachtvolle Titelblatt einer Neuauflage von 1565.

Ältester deutschsprachiger Kommentar zu diesem Werk:

Kommentar zu Galens "Methodus Medendi" von Johann Agricola Ammonius

Im Jahre 1534 erschien in Augsburg ein über 600 Seiten starker Oktavband mit dem Titel "Scholia copiosa in therapeuticam methodum, id est, absolutissimam Claudii Galeni Pergameni curandi artem, Qui liber hoc nomine magni habetur, quod consummationem totius medicinae complectatur, sive indicationes curativas, sive theorematum enarrationes respicias". Als Autor zeichnete der Professor der Medizin und der griechischen Sprache an der Ingolstädter Universität: Johann Agricola, genannt (H)Ammonius (ca. 1490-1570), der damit sein erstes wissenschaftliches Werk vorlegtet und zugleich eine Reihe von Galen-Kommentaren gründete. Was dieses Buch vor allem bedeutsam macht, ist die Tatsache, daß es sich dabei um den ersten Kommentar zu Galens "Methodus medendi" aus der frühen Neuzeit handelt.

Es wird das übliche humanistische Literatur- und Bildungsgut ausgebreitet, d.h. eine Fülle alter, neuerer und zeitgenössischer Autoren zur Interpretation herangezogen, unter denen sich gelegentlich auch ein Name aus dem Mittelalter — z.B. "Marbodeus Gallus", also Marbod von Rennes — findet. Darüber hinaus verwendet Agricola in einigen Fällen auch schon graphische bzw. tabellarische Mittel, um etwa geometrische Termini zu veranschaulichen oder die Klassifizierung ähnlicher Erkrankungen übersichtlicher darzustellen.

Soweit bekannt ist, ist es zu einer zweiten Auflage der "Scholia copiosa" nicht gekommen; vielmehr gerieten sie wohl ebenso bald in Vergessenheit wie Agricolas übriges Werk. Doch bleibt dem Ingolstädter Professor immerhin das Verdienst, damit nicht nur den ersten, sondern — wie es scheint — auf Jahrzehnte hinaus auch einzigen Kommentar zu Galens Methodus medendi veröffentlicht zu haben. Nähere Angaben siehe bei Peter Dilg: "Kommentar zu Galens Methodus Medendi von Johann Agricola Ammonius" unter (19).

Pseudogalenische Schriften:

Ansonsten gibt es auch eine ganze Reihe von Schriften, die Galen oder seinen Schülern zugeschrieben werden, deren Urheberschaft jedoch nicht eindeutig geklärt ist. Sie werden mit dem Terminus "Pseudogalenische Schriften" bezeichnet. Beispiele:
"In Hippocratis de humoribus librum commentarii"
"Introductio seu medicus"

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Anthropologie Galens


Im Vordergrund der galenischen Anthropologie steht die Frage nach dem Zweck, die Teleologie. Den Menschen hält er für die "Schöpfung eines zweckbewussten Gottes" (11). Die Struktur der Organe richtet sich nach ihrem bereits vorher existierenden Zweck. Hierin entspricht er der Lehre des Aristoteles. Entelechie, d.h. Kraft und Endzweck des Körpers, ist die Seele. Das Pneuma ist Träger ihrer Kräfte. Das Pneuma gelangt mit der Atmung in den Körper und erfährt entsprechend den drei Grundfunktionen der Seele (vegetative Funktion: Ernährung Wachstum; animalische Funktion: Begehren Gemütsleben; psychische Funktion: Denken) eine Differenzierung in:

  • physisches Pneuma (= Spiritus naturalis), entsteht in der Leber und wird mittels der Venen im Körper verteilt
  • Lebenspneuma (= Spiritus vitalis), entsteht im Herzen und wird mittels der Arterien im Körper verteilt
  • psychisches Pneuma (= Spiritus animalis), entsteht im Gehirn und wird mittels der Nerven im Körper verteilt.
Das psychische Pneuma entspricht also der empfindenden, denkenden und bewegenden Seele, das Lebenspneuma ist der Träger der Kräfte für Puls, Blutbewegung und Wärmeverteilung und das physische Pneuma beinhaltet die natürlichen Kräfte für Ernährung, Blutbewegung und Stoffwechsel.(Die drei Arten des Pneuma wurden von Platon bzw. der Stoa übernommen).

Auch in der Embryologie denkt Galen aristotelisch. Die Möglichkeit einer zukünftigen Entwicklung liegt bereits im Samen, verborgene Organanlagen liegen im Embryo. Falls genug warmes Pneuma vorhanden ist, kann die Entwicklung vollständig ablaufen, wenn nicht, entstehen "nur" weibliche Formen, denn "um soviel ist das Weib unvollkommener, als es kälter ist." nach Leibbrand; zitiert nach (2).

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Anatomie Galens

Galen bei der Sektion eines Schweines - Titelblatt der venezianischen Galenausgabe von 1565

Galen war "der bedeutendste Anatom zwischen den Alexandrinern und Vesal" (12). Seine Lehre beruhte auf anatomischen Studien und Tiersektionen bei Schweinen und Berberaffen und auf den Erkenntnissen der alexandrinischen Medizin. Seine Ergebnisse führten ihn dazu, die damals erfolgreichen Lehrbücher von Martialis, Marinus und Lycus zu widerlegen. Aus der Tieranatomie schloss er bei Ähnlichkeiten in Form und Bau auf gleiche Funktion beim Menschen.

Galen beschrieb ausgezeichnet Knochen und zahlreiche Muskeln und deren Funktion, die Schichten der Arterien-, Magen-, Darm- und Uteruswand, er nennt fünf Augenhäute, vier Flüssigkeiten des Auges. Fortschrittlich ist auch die Beschreibung des Auges mit der oberen Tränendrüse, die nach ihm in der älteren anatomischen Nomenklatur den Namen glandula innominata Galeni führt(11). Die Entdeckung des "nervus recurrens" wird ihm ebenfalls zugeschrieben. Er teilte die Organe nach ihren Funktionen ein (z.B. Blutzubereitung, Verdauung, Ausscheidung, Aufnahme und Verbreitung des Pneuma) und sprach von Nerven-, Knochen- und Muskelsystem. Andererseits stellte er die Funktion des "nervus recurrens" (Stimmbandregelung) fest. Er beschrieb das Gehirn, seine Ventrikel und zeigte den Unterschied zwischen Empfindungs- und Bewegungsnerven. Minutiös beschrieb er die Anatomie der Hand und der Finger und der durch sie zugelassenen verschiedenen Bewegungen. Er studierte die Tätigkeit jedes Muskels der einzelnen Glieder.

Zur Zeit Galens wurden nur höchst selten Menschen seziert. Er selbst soll zweimal dazu Gelegenheit gehabt haben (11). Nach anderen Quellen führte Galen überhaupt keine Menschensektionen durch. Deshalb bedingte der Analogieschluss aus der Tiersektion auch viele Fehler (z.B. zweihörniger Uterus, fünflappige Leber)!

Aus seinen Sektionen entwickelte Galen ein System der Körperteile:

  • Ursprüngliche (principia): Hirn, Herz, Leber und Testes
  • Daraus hervorgegangene und ihnen zuarbeitende: Nerven und Rückenmark, Adern, Samengefäße
  • Autonome: Knorpel, Knochen, Bänder, Membranen, Drüsen, Fett, einfaches Fleisch
  • Von Gefäß-und Nervensystem abhängige: Alle übrigen, z.B. Magen, Nieren, Eingeweide (2)

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Physiologie Galens

 

Prinzipien

Galens physiologische Lehre steht im Gegensatz zu der des Asklepiades, der als Anhänger der Transformationstheorie (Abstammungslehre) auftrat, als Vorläufer von Darwin. Für diesen wurde beispielsweise die Gestaltung der Organe und der Muskeln durch deren Aktivität bestimmt.

Galen stellte dagegen Anatomie und Physiologie folgendermaßen dar: die Organe seien derart geschaffen und mit solchen Fähigkeiten versehen, dass sie ihre Funktion richtig erfüllen und dem Organismus gut dienen können. Die Nerven zum Beispiel, die man seit der Schule von Alexandria genau von den Sehnen unterscheidet, nennt Galen weiche Nerven, wenn es sich um Empfindungsnerven (sensorische Nerven), und harte Nerven, wenn es sich um Bewegungsnerven (motorische Nerven) handelt. Sie enthalten einen Hohlraum, gefüllt mit "Seelenpneuma", und verleihen den Organen ein Gemüts- oder Bewegungsprinzip, das genauso wichtig ist wie "das Licht, das uns von der Sonne geschenkt wird". Organe, Nerven und Pneuma führen ein eigenständiges Leben, das aber zum Leben des ganzen Organismus beiträgt. Der Magen nimmt die Nahrung auf oder stößt sie ab. Die Niere verarbeitet die flüssigen Säfte, die Milz absorbiert die Überreste der Leber durch die Milzader. Die Gallenblase nimmt die überflüssige Gallenflüssigkeit auf. Außer der Fähigkeit der Flüssigkeitsaufnahme besitzt die Gallenblase noch drei weitere: die des Zurückhaltens, die des Umwandelns oder Verdauens und die des Ausstoßens.

Beeindruckend sind Galens physiologische Experimente: Er erzeugte im Tierversuch z.B. durch Durchtrennung der medulla oblongata (verlängertes Rückenmark) Atemstillstand, durch Durchtrennung des nervus recurrens (rückläufiger Nerv) Stimmverlust und durch Rückenmarksläsionen Querschnittslähmungen. Er unterschied z.B. auch willkürliche und unwillkürliche Muskeln und erkannte durch Experimente die Funktion des "ureter" (Harnleiter). Durch Unterbinden desselben bewies er, dass der Urin in der Niere und nicht in der Blase erzeugt wird. Vertieft hat Galen auch die "Harnschau" (bereits bei Hippokrates angelegt), allerdings sicher nicht in dem Maße, wie sie das Mittelalter betonte.

Körperfunktionen

An Körperfunktionen unterscheidet Galen: einfache (Hunger, Verdauung, Expulsion und Retention) sowie zusammengesetzte (2). Die wichtigsten zusammengesetzten Körperfunktionen sind in der Lehre von den "digestitiones" (Verdauungen) und den "motus sanguinis" (Blutbewegung) sowie der Pulslehre zusammengefasst:

Digestitiones

Erste Digestition: Aus dem Speisebrei entsteht im Magen-Darm-Kanal durch mechanisches Zerreiben wie Zersetzung der Chylus. Von den Überschussstoffen werden die erdigen Bestandteile von der Milz angezogen, die die schwarze Galle daraus bereitet. Abfallstoffe sind Darmingesta.

Zweite Digestition: Der Chylus gelangt mittels anziehender Kräfte über die Pfortader in die Leber. In der Leber entsteht aus dem Chylus mit Hilfe des physischen Pneumas (Spiritus naturalis) das Blut als Gemisch der vier Körpersäfte. Den Überschuss zieht als gelbe Galle die Gallenblase an. Abfallstoff ist der Harn. Das Blut gelangt zur Ernährung der Organe durch die Venen (!) in die Peripherie. Der größte Teil verlässt die Leber jedoch durch die Lebervenen, gelangt in die Vena Cava und von dort in die rechte Herzkammer. In der rechten Herzkammer wird das Säftegemisch durch die in der linken Herzhälfte lokalisierte, eingepflanzte Wärme gekocht und gereinigt (coctio und purgatio). Abfallprodukt: Ruß, der durch die Vena Pulmonalis bei der Ausatmung entweicht. Durch die Arteria pulmonalis gelangt ein Teil des venösen Blutes in die Lunge (zu ihrer Ernährung) und durch die Vena cava superior in den Kopf  und die Arme. Die eingepflanzte Wärme wird durch die Atemluft (Pneuma) unterhalten. Die Atemluft dient auch der Kühlung beim Kochungsprozess. In der Diastole wird Pneuma durch die Vena pulmonalis ins linke Herz gesaugt und wird dort zu Lebenspneuma (Spiritus vitalis) umgebildet. Durch Löcher im Septum gelangt das im rechten Ventrikel verbliebene Blut in den linken Ventrikel. Dort entsteht ein Gemisch aus Blut und Pneuma, das während der Systole in das Arteriensystem getrieben wird.

Dritte Digestition: Zusammen mit dem venösen Blut ernährt das arterielle Blut (es enthält mehr Pneuma als das venöse Blut) die Organe. Abfallstoff: Schweiß. Das Blut wird in den Organen aufgebraucht und beständig in der Leber neu gebildet. Es gibt also Galen zufolge keinen Kreislauf, sondern nur eine Blutbewegung, die von der Leber und vom Herzen ausgeht, in fast allen Gefäßen in peripherer Richtung verläuft und in den Gefäßen bei Bedarf auch die Richtung wandeln kann.

Das Gehirn ist dank des psychischen Pneuma, das in den Seitenventrikeln bereitet wird (spiritus animalis) und über die hohlen Nerven zu den Organen gelangt, Sitz des Denkens, der Empfindung und Bewegung. Abfallstoffe entweichen als Schleim aus Nase und Gaumen.

Blutbewegung "motus sanguinis"

Galen geht davon aus, dass die natürliche Wärme (Naturpneuma) sich im Kern des Systems befindet. Von ihr hängt das Leben ab, und das Herz ist der Behälter, die Quelle der natürlichen Wärme. Die Lunge und der Atem sollen das Herz abkühlen, denn das Herz pumpt Blut durch die Lunge mittels der "Venenader" und bekommt Luft von der Lunge durch die "Adervene". Die aktive Phase der Herzbewegungen nennt er Diastole, Herzerweiterung. Das Herz zieht das Pneuma an. Die Adern sind nach seiner Vorstellung mit einer Mischung von Luft (pneuma) und Blut gefüllt, während sie nach Erasistratos Luft und nur ausnahmsweise Blut enthalten. Auch sie ziehen das Pneuma in der Phase der Diastole an, die sich am Puls spüren lässt.

Auf diesen Vorstellungen hat Galen ein bestechendes, in sich stimmiges System der Herz- Blutbewegung aufgebaut, das über 1500 Jahre Bestand hatte und eigentlich erst 1628 durch das Erscheinen der berühmten Schrift von William Harvey (1578-1657) durch ein anderes, heute als richtig erkanntes Kreislaufmodell des Blutumlaufes der Pumpfunktion des Herzens ersetzt worden ist. Galen hat, wie schon erwähnt, richtig beobachtet, dass das Herz nicht ein Muskel wie die übrigen Muskeln im Organismus ist, er vertritt die Auffassung, dass es durch ein Netzwerk von verschieden verlaufenden Fasern zusammengesetzt sei, die eine eigenständige, von den Nerven unabhängige Rhythmik entfalten würden. Die "Drei-Kammer-Theorie" des Aristoteles wird von Galen abgelehnt, das Herz bestehe nur aus zwei Kammern, während die Vorhöfe nicht zum Herzen, sondern zum Gefäßsystem gehören. Die Herzklappen sind Galen ebenso wie Erasistratos bekannt, er unterscheidet klar die Valvula mitralis (Mitralklappe)der Valvula tricuspidalis (Tricuspidalklappe), ebenso wie die sog. Semilunarklappen der Aorta und der Arteria pulmonalis (Aorten- und Pulmonalklappe). Auch die Herzkranzgefäße (Vasa coronaria) kennt er bereits, ohne ihre Funktion richtig zu deuten. Nur ein kleiner Teil des nährstoffreichen venösen Blutes, daher nach Galen die dickere Viskosität des Venenblutes, konnte durch unsichtbare Poren im Septum des Herzens vom rechten in den linken Ventrikel gelangen und sich dort mit dem aus der Luft angesogenen zweiten Vitalisierungsfaktor, dem Pneuma physikon, Spiritus vitalis, mischen, diese Pneuma-Luft-Kombination sollte nunmehr in den Arterien, daher der Name (aer = Luft), als luftführende Gefäße die Vitalisierung aller Organe bewirken. Nur unter extremen Bedingungen sollten sich auch in der Peripherie bis dahin unsichtbare Poren öffnen, die einen gewissen Durchtritt des venösen zum arteriellen Anteil für die entsprechenden Blutbestandteile ermöglichen sollten. In der Regel jedoch würde bei jedem Pulsschlag das nährstoffreiche Blut verbraucht die Schlacken wieder in die Zentralorgane zurückgeführt werden. Von dort würden sie entweder über die Leber mit Kot Urin ausgeschieden oder über die Lunge als "fuligines", rußartige Abfallprodukte, abgeraucht werden können.
Der entscheidende aktive Vorgang war für Galen die Diastole, die durch ein Aufbrausen der Lebensgeister ausgelöst würde, woran bestimmte Fasern des Herzens beteiligt würden. Nach der Diastole würde eine kurze Erholungspause folgen, dann erst sich die Querfasern kontrahieren, während die Längsfasern erschlaffen würden. Es käme zur Systole sozusagen als einem passiven Bewegungsvorgang.

Pulslehre

Der Puls entsteht durch vom Herzen aus wirkende ausdehnende und zusammenziehende Kräfte erstreckt sich gleichzeitig über die ganze Arterie. Er dient der Verteilung der Wärme des Pneumas (Phasen des Pulses: Kontraktion, innere Ruhephase, Dilatation, äußere Ruhephase). Veränderungen des Pulses ergeben sich durch Veränderungen der Gefäßwand, die durch Klima, Jahreszeit, Alter, Temperatur, Geschlecht, Lebensführung, Medikamente psychische Affekte bedingt sein können. Hieraus entwickelte Galen eine differenzierte Pulslehre, die von Hippokrates gar nicht erwähnt wird, in der Schule von Alexandria jedoch zum Lieblingsthema des Unterrichts bei Praxagoras und Herophilos geworden war. Erasistratos, Archigenes, Rufus von Ephesos und andere hatten jeder ein Handbuch über den Puls geschrieben. Galen hat darüber ebenfalls eine Abhandlung verfaßt. Er unterscheidet mehr als 27 verschiedene Arten des Pulses, der lang, breit, tief, leer, voll, langsam, schnell, stark, schwach, hart, weich, geräumig, gepresst, regelmäßig oder unregelmäßig, harmonisch oder wild, rasend, "kribbelnd" oder "wurmartig" sein kann. Die heute noch bekannten Begriffe Pulsus magnus, parvus, tardus, celer et altus stammen von ihm. Die scharfsinnige Analyse dieser Eigenschaften sollte vor allem für die Prognose verwendet werden.

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Humorallehre (Lehre von den Körperflüssigkeiten) Galens

Die Physis (die Natur des Menschen) ist wie bei Hippokrates die Summe und das Gleichgewicht der Kräfte, die die Funktion des ganzen Organismus aufrecht erhalten. In der Krankheit können einzelne dieser Kräfte, besonders die speziellen Wirkformen des Spiritus naturalis (entleerend, ansaugend, abstoßend) in den Vordergrund treten.
Ausgehend von Hippokrates (besonders von der Schrift "Von der Natur des Menschen" - vor allem in ihrem Sinne ist er Hippokratiker) und von den aristotelischen Elementen schuf Galen ein vollendetes System der Humoralpathologie. Den vier Elementen mit ihren Qualitäten entsprechen die vier Körpersäfte mit ihren Qualitäten. Die vier Säfte werden jeweils in einem bestimmten Organ produziert und herrschen in bestimmten Jahreszeiten bestimmten Lebensaltern vor. Auch in die Konstitutionslehre brachte Galen ein System. Es gibt, da jeweils ein Körpersaft in der Säftemischung vorherrschen kann, viererlei Mischungen, die die körperliche seelische Verfassung des Menschen bestimmen, also vier Temperamente (8).

Schema zur antiken Humoralpathologie

Element Luft Feuer Erde Wasser
Qualität warm/feucht warm/trocken kalt/trocken kalt/feucht
zugeordneter Körpersaft Blut gelbe Galle schwarze Galle Schleim
Qualität des Körpersaftes warm/feucht warm/trocken kalt/trocken kalt/feucht
den Körpersaft produzierendes Organ Herz Leber Milz Gehirn
Jahreszeit, in der der Körpersaft vorherrscht Frühling Sommer Herbst Winter
Lebensalter, in dem der Körpersaft vorherrscht Kindheit Jugend Mannesalter Greisenalter
den Körpersäften zugeordnetes "Temperament" bei Galen Blut - Einfalt, Naivität gelbe Galle -Verstand, Scharfsinn schwarze Galle - Beständigkeit, Gesetztheit Schleim - keine Wirkung auf Charakter und Intelligenz
Eine spätantike pseudogalenische Schrift kommt bereits mittelalterlichen Vorstellungen näher Blut - heiter gelbe Galle - aufbrausend, kühn schwarze Galle - trotzig unverschämt Schleim - träge töricht
Daraus wird das uns bekannte mittelalterliche Schema: Blut: Sanguiniker = sanguinicus gelbe Galle: Choleriker = cholericus schwarze Galle: Melancholiker = melancholicus Schleim: Phlegmatiker = phlegmaticus

Indem er Empedokles' Theorien von den vier Elementen und den vier Qualitäten wieder Geltung verschaffte, brachte er die vier Säfte mit ebenso vielen Gemütsstimmungen in Entsprechung; blutig oder überreichlich, gallig oder cholerisch, schwarzgallig, schleimig oder lymphatisch. Vom Prinzip ausgehend, dass die Gesundheit auf einem Gleichgewicht der Säfte basiere, definierte er Krankheiten als "Dyskrasien", als fehlerhafte Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten, oder als "Kakochymien", die vom Verfaulen der Körpersäfte herrühren, und schließlich als "Idiosynkrasien", die auf einer angeborenen Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe beruhen. Hingerissen von seiner Neigung zur Dialektik hielt er sich von Fakten fern, die er besser als andere hätte beobachten können (9).

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Krankheitsschematik Galens

 

Krankheitsarten

Gesundheit besteht nach Galen, wenn alle Körperbestandteile, d.h. Säfte, Pneuma und gleichartige und ungleichartige Körperteile ("res naturales") in richtiger Qualität und Quantität vorhanden sind und alle Körperfunktionen im Sinne der Zweckmäßigkeit (Teleologie) ungestört ablaufen (Homöostase). Andernfalls entstehen Krankheiten: "Quod si contraria adsint, multa in venis acervantur, ex quibus quos docebimus morbos iis contrahuntur(2)." Nach Galen ist keinerlei Störung der Körperfunktionen ohne krankhafte Veränderung des für sie in Betracht kommenden Teils möglich. Daraus folgt auch, dass die galenische Krankheitslehre nicht rein humoral ist. Galen teilt die Krankheiten etwa folgendermaßen ein:

  • Krankheiten durch Veränderung der Körpersäfte (wie bei Hippokrates). Allerdings räumt Galen den qualitativen und quantitativen Anomalien des Blutes (der Plethora des Erasistratos) mehr Bedeutung ein als den Veränderungen der übrigen Körpersäfte.
  • Allgemeine oder humorale Krankheiten (Dyskrasien) durch Veränderungen des Pneuma, z.B. Fieber und Entzündungen (von der pneumatischen Schule bzw. der Stoa)
  • Krankheiten der gleichartigen Teile (Gewebe des Aristoteles) bzw. abnorme mechanische Zustände ("laxum strictum" der Methodiker)
  • Krankheiten der Organe (der ungleichartigen oder zusammengesetzten Teile). Sie können primär oder sekundär entstehen, z.B. durch Veränderungen von Bau, Zahl, Umfang, Lage (aristotelische Kategorien!) oder Trennung ihres Zusammenhangs (8).

Galen kennt innere Krankheitsursachen, wie z.B. die Beschaffenheit der Körpersäfte, äußere ätiologische Faktoren wie Luft, Speise und Trank, Bewegung und Ruhe, Schlafen Wachen, Ausscheidungen und Verhaltungen, aber auch Affekte der Seele (diese Gruppe wird später "res non naturales" genannt). Zu den "res contranaturales" zählt Galen Krankheit, Krankheitsursachen, Krankheitsfolgen und Symptome(2).

Vor allem der schwarzen Galle (atra bilis) schreibt Galenus die Entstehung von schlimmen Erkrankungen zu. Die Krankheiten, welche direkt oder indirekt aus der schwarzen Galle entstehen, werden von Galenus folgendermaßen aufgezählt: "Quo etiam modo ex atra bile exoriri solent cancer, elephas, scabies, pruritus cutis, quartana febris et affectio quae melancholia dicitur et lienis magnitudo atque alia permulta." (Galeni in Hippocratis librum de alimento commentarius) Eine entscheidende Rolle kommt nach Galen der schwarzen Galle bei der Entstehung von Tumoren zu: "Omnes igitur hujusmodi tumores praeter naturam ex atrae bilis redundantia gignuntur, de qua re in commentariis de facultatibus naturalibus disputatum est. Ubi docuimus faecis vini similem hunc humoren, dum jecore sanguis conficitur, generari, repurgari vero ac liene (2)."

Im gesamten Krankheitsvorgang unterscheidet Galen prädisponierende Ursachen (angeboren)= "causae antecedentes", Gelegenheitsursachen (erworben)= "causae primitivae" und unmittelbare Ursachen = "causae efficientes". Letztere können das Leiden zum Ausbruch bringen.

Nach der Alteration des betroffenen Teils entsteht eine Störung der Funktion (functio laesa), die wiederum den wirklichen Krankheitszustand verursacht. Der Krankheitszustand manifestiert nach außen hin durch Symptome, die teils auf unmittelbarer Schädigung beruhen, teils Ausdruck der dadurch hervorgerufenen Folgen sind (z.B."tormina intestinorum" = Ruhr).

Galen gliedert den Krankheitsverlauf in Beginn (= Rohheit bei Hippokrates), Zunahme ("coctio" Kochung bei Hippokrates), Höhepunkt (= Krisis bei Hippokrates) und Abnahme ("Lysis" Ausscheidung bei Hippokrates). Die hippokratische Krisenlehre wurde von Galen noch ausgebaut. Wahrscheinlich hat er die Krisis mit der Bewegung der Himmelskörper in Verbindung gebracht (11).

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Therapie Galens


Galenus bleibt der hippokratischen Lehre treu, wonach die Naturkraft (physis), welche den Körper regiert, das Hauptprinzip der Heilung darstellt: "Cum autem cognoscamus naturam, quae corpus gubernat, omnia ad animalis salutem efficiere..." (Galeni de atra bile liber).

Die Aufgabe des Arztes ist es, die Naturheilkraft zu unterstützen, ja er ist überhaupt erst zum therapeutischen Eingreifen befugt, wenn das Ausmass des krankhaften Prozesses die Kraft der "physis" übersteigt: "At vero ita exigui affectus separatis causis efficientibus illico finiuntur, natura ipsos sanante, nam illi soli externo egent auxilio, quos ob magnitudinem natura vincere non potest" (2).
Der Unterschied des Galenismus zum Hippokratismus besteht nun darin, dass dem Arzt für seine Aufgabe ein wissenschaftliches Instrument, nämlich eine methodische Anleitung, zur Verfügung gestellt wird. Diese soll ihm aufgrund allgemeiner Prinzipien eine sichere Handhabe für die Behandlung des Einzelfalles geben. Die Therapielehre konnte nur die Konsequenz aus den anatomischen, physiologischen und pathologischen Kenntnissen und Lehren von Galenus sein.

So soll das Hauptaugenmerk des Arztes darauf gerichtet sein, die Entfernung der "materia peccans" zu unterstützen. "Continens causa, quae praesens morbum praesentem conservat, sublata tollit." (Galeni in Hippocratis librum de alimento commentarii)

Ein weiterer wichtiger Grundsatz ergibt sich aus der Auffassung der Krankheit als eines gestörten Gleichgewichts und besagt, dass Krankheiten durch entgegengesetzt wirkende Mittel, "contraria contrariis", bekämpft werden sollen. Er verschreibt wärmende Mittel, wenn die Krankheit auf Kälte zurückzuführen ist; bei Rheuma und Gelbsucht verordnet er eine Diät, die die Säfte wieder flüssig machen soll.: "Qui igitur ex nuda solaque intemperie nascuntur morbi, contraria qualitate curantur, calida quidem intemperies frigidis..., frigida vero calidis. Ad eundem modum sicca humidis, humida siccis" (Methodus medendi an Glauconem).

Für die Anwendung der therapeutischen Maßnahmen schuf Galenus die Lehre von der Indikation "indicatio" (De constitutione artis medicae ad Patrophilum). Ebenso wie Celsus und Plinius hatte er sehr genaue Vorstellungen von der Qualität eines jeden Lebensmittels, aller Fleischsorten und jeder Pflanze. Danach waren Wahl, Dosierung und Applikationsart der Heilverfahren auf die Art der Krankheit, das betroffene Organ, die individuelle Konstitution des Kranken und die äusseren Umstände abzustimmen. Diese Forderung machte die Therapie zur komplizierten Methodus, ermöglichte jedoch eine Individualisierung der Heilmethoden.

Ohne im einzelnen auf diese komplizierten Theorien einzugehen, sollen nur die grundsätzlichen Behandlungsweisen und ihre Bedeutung kurz aufgeführt werden. Man kann die Therapie von Galenus in die klassischen Disziplinen der diätetischen, der medikamentösen und der chirurgischen Verfahren einteilen. Dazu kommen noch spezielle Techniken zur Entziehung schlechter Säfte.

Diät

Unter Diät (diaita) verstanden die Griechen die Regelung der gesamten Lebensführung. Sie bezog sich auf alle Aktivitäten des Menschen, also auf Essen und Trinken, Schlaf, Arbeit, Kleidung, Hygiene, Bäder usw. Der diaita-Begriff umfasste somit wesentlich mehr als unser heutiges Wort "Diät", welches sich praktisch nur noch auf die Ernährung bezieht. Bei der Therapie der Geschwülste gebraucht jedoch Galenus "diaita" gerade im heutigen, eingeengten Sinne, es wurde mit "victus ratio" übersetzt. Wenn schlechte Körpersäfte Geschwülste hervorrufen und die Entstehung dieser Säfte wesentlich von der Ernährung abhängig ist, so folgt daraus, dass die Ernährungsweise die Geschwulstbildung beeinflussen kann. Dass Galenus einer geeigneten Diät unverhältnismässige Bedeutung zumaß, geht besonders aus zwei Aussagen hervor: erstens sagt er in der Einleitung zur Schrift "De alimentorum facultatibus", dass diese den grössten praktischen Nutzen von allem habe, was mit der Heilkunde im Zusammenhang stehe; zweitens behauptet er, dass gewisse Krankheiten mit Diät geheilt werden könnten. Wenn mit einer geeigneten Diät auch bereits vorhandene dicke (= schlechte) Säfte verdünnt werden können, so besteht ihre Hauptwirkung doch darin, die Entstehung solcher Säfte zu verhindern. Die diätetische Therapie zielt vor allem auf die Ursachen der Krankheiten und hat daher besonders prophylaktische Bedeutung. Zur Diätanwendung im Allgemeinen soll Galen gesagt haben: "Quatenus vero ad victus rationem attinet, pleniore ptisanae cremore, sero lactis et ex oleribus malva, atriplice, blito, et quum per tempus licuerit, cucurbita utendum est. Ex piscibus vero saxatiles avesque omnes praeter palustres dare convenit." (Methodus medendi ad Glauconem) "Was aber die Diät anbetrifft, so soll man vom gesättigten Saft der Gerstengrütze, vom Käsewasser, von den Küchenkräutern von der Malve, der Melde, dem Blutkraut und, wenn es die Jahreszeit erlaubt, vom Kürbis Gebrauch machen. Von den Fischen aber kann man solche, die sich an den Felsen aufhalten, (pisces saxatiles), und von den Vögeln alle außer den Sumpfvögeln geben." Zur Bekämpfung von Krebs fordert Galen allgemein eine Ernährungsweise, die gute Säfte erzeuge: "victus enim ratione observata, quae probum humorem generet." (Methodus medendi ad Glauconem) (2)

Reinigung (purgatio)

Zielte die diätetische Therapie vor allem darauf, die Entstehung schlechter Säfte zu verhindern, so bedient sich Galenus der Purgation, um schon vorhandene "humores vitiosi" zu entfernen: "Est autem purgatio humorum qualitate molestorum vacuatio" (Hippocratis aphorismi et Galeni in eos commentarii). Diese Therapiemethode richtet sich gegen die unmittelbare Ursache der Krankheiten (causa efficiens) und hat daher die Bedeutung der Kausaltherapie.

Reinigungsmethoden

Die Reinigung konnte entweder durch purgierende Medikamente oder durch äussere Ableitung der Säfte geschehen. Die medikamentöse Purgation beruhte auf der Anziehungskraft des Ähnlichen und der Verwandtschaft der Qualitäten zwischen den zu evakuierenden Säften und den angewandten Mitteln; diese Kraft bezeichnete Galenus als natürliche Fähigkeit (facultas quaedam nativa). Wenn das Purgiermittel die schädlichen Stoffe an sich gezogen hatte, wurde das Ganze durch die natürlichen Körperausgänge entfernt. Zu den Purgantien im weiten Sinn gehören Abführmittel (laxantia), harntreibende Mittel (diuretika), Brechmittel (vomitantia) und solche, die den Husten und die Menses befördern. Auch Klistiere wurden angewandt. Um die humores vitiosi nach außen abzuleiten, benützte man Aderlass (venae sectio), Scarification, Schröpfköpfe oder Blutegel (hirudines). Galenus zählt den ganzen Katalog der Reinigungsarten auf: "Ac purgationes quidem et evacuationes fiunt medicamentis, quae aut vomitum cient aut alvum subducunt, aut denique per superiores aut per inferiores partes haeque aut medicamentis aut venae sectione aut vomitu aut per urinas aut per sudores aut per clysteres aut per revulsionem aut per derivationem de quibus deinceps ipse disseret, absolvuntur" (Hippocratis de humoribus liber et galeni in eum commentarii). Wann und auf welche Art zu reinigen war, unterlag wiederum besonderer Indikation.

Pharmakotherapie

Galenus definierte das Medikament (pharmakon= medicamentum) als Substanz, welche im Körper Veränderungen hervorruft: "Medicamenta sane omne id dicimus, quod naturam nostram alterat" (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus). Die Anwendung von Medikamenten bildet das Kernstück galenischer Therapie. Galenus betont die Wichtigkeit, sie richtig anzuwenden, nämlich nach wissenschaftlicher Methode und mit Vorsicht: "Sive enim dixeris medicamenta nihil esse sola per se ipsa, recte dices; nihil enim sunt, nisi utentem eis recte fuerit adepta. Sive rursus medicamenta veluti deorum manus esse dixeris, etiam hoc recte dices; juvant enim maxiine, si is, qui eis utitur in rationali methodo fuerit exercitatum et cum hoc natura prudens..." (De compositione medicamentorum secundum locos). Um diese richtige Anwendung der Heilmittel zu gewährleisten, errichtete Galenus eine systematische Lehre der Pharmakotherapie. Diese baute auf den Begriffen der Physiologie (Elemente, Säfte, Qualitäten, Fakultäten etc.) auf und ordnete jedem Mittel bestimmte Eigenschaften und Wirkungsweisen zu.

Nach Galen unterschied man drei Klassen der Heilmittel nach ihrer Wirkung:

  • Medikamente, die durch ihre Elementarqualitäten wirken (warm, kalt, feucht, trocken) (Hippocratis de natura hominis liber I et Galeni in eum commentarii).
  • Medikamente, die durch ihre zweiten Qualitäten, der Kombination von Primärqualitäten wirken und somit Haupt- und Nebenwirkungen äußern (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus), also z. B. warm und auch noch trocken.
  • Medikamente, die spezifisch, d.h. durch die natürlichen Fähigkeiten ihrer Substanz wirken. (Brech- und Abführmittel, Gegengifte, spezifische Organmittel) (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus).
Weiter werden vier Wirkungsgrade (ordines) angeführt:
  • kaum merkliche Wirkung
  • deutliche Wirkung
  • starke Wirkung (bereits leichte Schädigung möglich)
  • sehr heftige Wirkung, die zerstörerisch sein kann; z.B. ist Opium kühlend im 4. Grad, es muss deshalb zusätzlich mit einem erwärmenden Mittel verordnet werden (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus).

Illustration zu den Sentenzen  von Galen:  Galen beim Sammeln von Heilkräutern - Pergament, Frankreich 15. Jahrhundert Nach ihrer Wirkungsweise unterscheidet Galenus Medikamente, die sofort, und solche die erst mit der Zeit wirken (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus). Als Beispiele werden das Feuer genannt, das akut wärmende Eigenschaft hat; dagegen wirken Pyrethrum (Sammelbezeichnung für verschiedene Tanacetum-, Anacycius- und Chrysanthemenarten) und Castoreum (Bibergeil) "in futuro" (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus).

Neben den einfachen Mitteln werden auch zusammengesetzte genannt. In diesen konnten mehrere Kräfte vereinigt werden, was eine Verfeinerung und Individualisierung der Therapie erlaubte. Bei der Zusammensetzung dieser Mittel soll sich der Arzt nach genauer Überlegung, Beobachtung der Natur, nach der Erfahrung und dem Geruch, Geschmack und Aussehen der Medikamente richten und schließlich sogar die Wirkung durch Experimente feststellen.

Was Zahl, Art und Form der Medikamente betrifft, so war aber Galenus durchaus nicht originell. Er fasste vielmehr den zu seiner Zeit bekannten Heilmittelschatz zusammen und nennt auch seine zahlreichen Gewährsleute (De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus). Er hat jedoch die Anwendung der Medikamente auf eine systematische, rationale Grundlage gestellt, dabei jedoch das ganze großartige Gebäude seiner Pharmakotherapie durch Polypragmasie oft selbst ad absurdum geführt.
Nach seiner Meinung hat der Körper um so mehr die Möglichkeit, sich das Richtige auszusuchen, je mehr ihm angeboten wird. Er bereitete seinen eigenen "Theriak", eine Mischung aus 12 bis 64 Bestandteilen, und behauptet von ihm, er sei allen anderen Mitteln überlegen. Er richtet sich in seiner Therapie auch nach den Wünschen seiner vornehmen Patienten hielt es andererseits für richtig, z.B., "Bauern, die abgehärtet sind wie die Packesel", Bestandteile der Dreckapotheke zu verordnen (13).

"Er hat von Medikamenten aus wirtschaftlichen Gründen reichlichen, oft allzureichlichen Gebrauch gemacht, nicht zum Vorteil der Kranken sehen wir bei ihm gegenüber älteren Ärzten den Heilschatz auch nach der negativen Seite bereichert. Viele Mittel vermochten lediglich als Suggestivmittel eine Wirkung auf den wundersüchtigen, dem Abenteuerlichen zugänglichen Römer jener Zeit auszuüben...Nach einzelnen Äußerungen scheint Galen an eine arzneiliche Wirkung im gewöhnlichen Sinne nicht gedacht, sondern den suggestiven Zweck im Auge gehabt zu haben. So sagt er z. B. einmal: Doch muß ein guter Arzt das alles wissen, ohne daß er dergleichen in der Honoratiorenpraxis zu verwenden braucht"(11).

Chirurgie

Nach dem Urteil vieler Medizinhistoriker stellt die Chirurgie den schwächsten Teil der galenischen Therapielehre dar. Diese Einschätzung bezieht sich nicht nur auf den Umfang der chirurgischen Schriften Galens, sondern auch auf deren Inhalt. Zwar wird Galens Tätigkeit als Gladiatorenarzt in Pergamon immer wieder angeführt, um seine Kompetenz auch auf chirurgischem Gebiet zu beweisen. Galens eigene chirurgische Erfahrung lag vornehmlich in der Wundbehandlung. Bei der Blutstillung und der Behandlung von Bauchwunden verbindet er in glücklicher Weise sein differenziertes Wissen im Bereich der Anatomie, Physiologie und Pathologie mit eigener praktischer chirurgischer Tätigkeit. Nur punktuell stößt Galen auch in die "große Chirurgie", etwa der Brustwand vor. Nicht aus eigenständigem chirurgischen Temperament, sondern als experimenteller Physiologe, der sich mit der Tätigkeit der Brustorgane befaßt hat, wagt Galen Eingriffe an der Brustwand des Menschen(19). Doch gingen Galens Kenntnisse nicht darüber hinaus. Dies bedeutete einen Rückschritt vor allem gegenüber der alexandrinischen Chirurgie. Die Ursache der geringen Bedeutung dieser Disziplin im Corpus Galenicum wird meist in den sozialen Verhältnissen gesucht: Es war in Rom nicht üblich, als gebildeter Arzt selbst manuelle Arbeit zu verrichten. Man überließ diese den mehr handwerklich—technisch geschulten Chirurgen, die einen eigenen Berufsstand bildeten. Ähnlich wie den älteren Ärzten galt auch Galen die Gesundheit als ein naturgemässer und die Krankheit als ein widernatürlicher Zustand, und jede therapeutische Maßnahme hatte zu versuchen, den naturgemäßen Zustand in ganzer Vollkommenheit wiederherzustellen. Die operative Entfernung krankhaft veränderter Gewebsteile und Organe stellte in diesem Sinne keine echte Heilung dar, sie bildete eine nicht wiedergutzumachende Integritätsverletzung des menschlichen Körpers.

Gynäkologie

Die Frauenheilkunde und Geburtshilfe, deren Praxis damals so gut wie ausschließlich in den Händen von Frauen lag, sah Galen im wesentlichen von der Therapie aus. Wie es der Situation der Gynäkologie entsprach, wurden die Lokalbeschwerden in weit größerem Umfang als heute als Folgen allgemeiner Erkrankungen aufgefaßt und dementsprechend behandelt. So kam Galen als Internist auch zur Behandlung gynäkologischer Symptomkomplexe. Er zeigt sich darin durchaus erfahren. Viele seiner Ansichten wirken jedoch aus heutiger Sicht sonderbar, z.B. seine Überzeugung, daß die Unterdrückung des Geschlechtstriebes durch Zersetzung der retinierten Exkrete bei Männern und erst recht bei Frauen zu schweren, ja lebensgefährlichen Krankheiten führen könnte, wodurch der Coitus und die Onanie für viele Jahrhunderte zur anerkannten Therapie gemacht wurden.

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Fehler

 

Vermengung von Physischem und Metaphysischem

Wenn Galen sich darauf beschränkt hätte, die Beobachtung der Kranken nach Hippokrates wieder zur Geltung zu bringen und dieser unter Berücksichtigung eigener anatomischer und physiologischer Entdeckungen sowie der des Herophilos und Erasistratos den vernünftigen Aufbau der Diagnose hinzuzufügen, wäre sein Beitrag äußerst fruchtbar gewesen. Leider vermengte er zu viele Dinge. Mit Galen wurde die Medizin ins Netz der Philosophie und Metaphysik gelockt; das bedeutete letztlich ihren Niedergang. In der Heilkunde Galens findet man viele Anschauungen mit wenig wissenschaftlichem Charakter. So ist beispielsweise die Deutung der Träume Bestandteil der klinischen Untersuchung: "Die Träume erlauben uns, den körperlichen Zustand eines Kranken zu erkennen. Wenn er im Traum einen Brand sieht, quält ihn die gelbe Galle. Wenn er Rauch, Nebel oder dichte Finsternis sieht, dann ist es die schwarze Galle. Regen im Traum zeigt an, dass er an zu viel kalter Feuchtigkeit leidet; Schnee, Eis oder Hagel, dass er übermäßig viel kalte Feuchtigkeit erfährt." Galens eigene Träume werden in der therapeutischen Wahl ebenfalls berücksichtigt. So verschreibt er von Zeit zu Zeit tatsächlich ein Medikament, das ihm angeblich im Traum diktiert wurde. Seiner Meinung nach ist es für Ärzte unerlässlich, die medizinische Astrologie zu kennen, den Einfluss des Mondes und der Gestirne auf die Krankheiten und ihre Entwicklung, die Beziehung zwischen den Gemütsstimmungen und den Tierkreiszeichen, und schließlich sei die Stellung der Sterne zu berücksichtigen, um Krankheitssymptome zu interpretieren und den richtigen Moment für die Anwendung der Heilmittel zu wählen.

Anatomische und physiologische Irrtümer

Man findet in Galens anatomischen Darstellungen bei vielem Richtigen doch auch erhebliche Fehler. Er glaubte zum Beispiel an die Existenz sehr dünner Öffnungen zwischen den beiden unteren Herzkammern, und der Blinddarm, der bei vielen Affen fehlt, war ihm nicht bekannt. Zur Zeit Galens wurden nur höchst selten Menschen seziert. Er selbst soll zweimal dazu Gelegenheit gehabt haben (11). Nach anderen Quellen führte Galen überhaupt keine Menschensektionen durch. Deshalb bedingte der Analogieschluss aus der Tiersektion auch viele Fehler (z.B. zweihörniger Uterus, fünflappige Leber). Die galen'schen Irrtümer in der Anatomie werden erst mehr als 1300 Jahre später durch Andreas Vesal korrigiert.
Galens Lehre von der Blutbewegung wurde mit der Entdeckung des Blutkreislaufs durch William Harvey (1578 - 1657) abgelöst. Die Kreislaufverhältnisse und die Funktion des Herzens sind demnach völlig anders, als Galen es vermutet hatte. Wir betrachten die Systole als den aktiven Austreibungsvorgang des Pumporgans Herz. Wir nehmen an, dass in den Arterien das nährstoffreiche - vor allem mit Sauerstoff gesättigte - Blut zirkuliert und in den Venen die Schlackenstoffe abtransportiert werden. Wir wissen, dass nur in pathologischen Fällen im Septum (Herzscheidewand) sich entsprechende Defekte finden können und dass sich normalerweise die Septumklappe beim ersten Atemzug des Neugeborenen schließt. Die sich nur in Ausnahmefällen und angeblich öffnenden Porositäten des Fleisches gibt es nicht. Ihnen entsprechend die während des ganzen Lebens in der Regel offenen Kapillaren. Diese stellen die Verbindung zwischen den Arterien und Venen her.
Die Lehre von den Digestitionen erhielt ihren Todesstoß eigentlich erst durch die moderne
Chemie.
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Fortwirken und Wertung der Lehre Galens


Galen selbst war nicht unbedingt ein sympathischer Zeitgenosse. Er brüstete sich mit seinen Erfolgen, und er setzte seinen Kollegen schwer zu. Er war sehr von sich eingenommen und hielt diejenigen, die anderer Ansicht waren als er selbst, entweder für oberflächlich und lächerlich oder für wahnsinnig. Er verwendete, wenn er über Kollegen sprach, gerne so schmeichlerische Bezeichnungen wie "Possenreißer" oder "Hofnarr" und bezichtigte sie der Lüge.

Galen verfügte jedoch über einen stark ausgeprägten Intellekt, besaß eine hohe Bildung und gab ausgezeichnete Ratschläge, die von Weisheit und moralischer Gesinnung zeugten. "Galen von Pergamon gelang es, der sich aufsplitternden griechischen Medizin eine einheitliche Ordnung zu geben. Das von ihm geschaffene wissenschaftliche System stellt eine gewaltige These des Wissens seiner Zeit dar..."(2)

Mit dem Werk Galens, dem letzten Höhepunkt der antiken Medizin, wurde der Nachwelt eine Zusammenfassung der antiken Medizin überliefert. Ohne Galen wäre wahrscheinlich die hippokratische Medizin in Vergessenheit geraten. Sie wurde den folgenden Zeiten vor allem in der Auffassung Galens bekannt, denn es war "ein Hippokrates, den Galen vollendet hatte" (2)

Und dennoch war Galens methodisches Vorgehen zwiespältig. "Ein von Aristoteles übernommenes Zweckdenken veranlasste ihn, oft nur nach dem Wozu anstatt nach dem Wie zu fragen."(2) Er beobachtete genau, er machte Experimente, er sagte, dass ein Anatom nur Dinge in Betracht ziehen sollte, die er selbst gesehen habe. Andererseits verführten ihn seine Teleologie und seine Vorliebe für die mathematisch-logische Methode für Systeme in der Medizin oft zu voreiligen Spekulationen. Die verschiedenen Teilgebiete der Medizin suchte er folgerichtig zu ordnen. Grundlage der Medizin waren für Galen normale Anatomie und Physiologie. Darauf baute sich die Pathologie und die Pharmakologie auf und auf diesen schließlich die Therapie. Man würde ihm allerdings Unrecht tun, wenn man ihn als bloßen Eklektiker abqualifizierte, denn er hat durchaus eigene Forschungsergebnisse aufzuweisen, das Schaffen eines Systems ist auch eine originale Leistung.

Galen hatte keine ebenbürtigen Nachfolger mehr. Die Zeiten schöpferischer Neuentdeckung waren für lange Zeit vorbei. So muss man Galen von den späteren "Galenisten" trennen, denn ein System birgt in sich immer die Gefahr der Schematisierung und Dogmatisierung, der Vereinfachung und Vergröberung durch Epigonen.

Nur Coelius Aurelianus hat es verdient, als Nachfolger Galens erwähnt zu werden. Er ist so gut wie nicht bekannt. Nach Mutmaßung der Altphilologen, die sein schlechtes Latein konstatieren, nimmt man an, dass er im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung gelebt hat. Diese Zeitangabe ist jedoch sehr ungewiss. Coelius' Werk (drei "Bücher" über die akuten Krankheiten, und fünf "Bücher" über die chronischen Krankheiten) ist größtenteils eine lateinische Übersetzung von Fragmenten aus dem Werk des Soranos von Ephesos, einem Methodiker des 2. Jahrhunderts. Coelius hat diesen Fragmenten jedoch persönliche Beobachtungen und Anmerkungen hinzugefügt. Er stellte besonders die Pathologie auf eine neue und interessante Weise dar. Er legte sehr großen Wert auf die Definition einer jeden Krankheit. Von unserem Gesichtspunkt aus beschrieb er die Symptome und den Krankheitsverlauf noch sehr ungeschickt, aber mit Sorgfalt. Vor allem räumte er der Diskussion über die Diagnostik einen wichtigen Platz ein. Er war z.B. der erste Autor, von dem bekannt ist, dass er systematisch Differentialdiagnostik unterrichtete. Coelius zeigte genau, wie die Bauchwassersucht (Aszites) von der Tympanitis (akute Peritonitis) unterschieden werden kann, indem man den kranken Körperteil mit der Handfläche abklopft.  Er beschrieb auch recht ordentlich den Schlaganfall. Dieses Werk also wurde von einem echten Kliniker verfasst.

Galens Werk selbst nahm den wichtigsten Rang in der Medizin der Spätantike und des Mittelalters ein. Die Araber übersetzten Jahrhunderte später Galens Werke und bewahrten sie damit für die Nachwelt. Galen sprach vom "Schöpfer" und von "Gott", aber nicht von "den Göttern". Man versteht, dass er von den christlichen Kirchenvätern favorisiert wurde. Es wurde zum Grundstock sowohl der arabischen als auch der byzantinischen Medizin. Jahrhundertelang sollte in den Schulen von Salerno, von Montpellier und später in anderen Universitäten Medizin gelehrt werden, wobei man sich auf Sammlungen (ars magna) oder auf Zusammenfassungen (ars parva) der mehr oder weniger entstellten Werke Galens stützte.

Insgesamt wirkte das galenische Werk, vor allem die antike Humoralpathologie, das ganze Mittelalter hindurch bis weit in die Neuzeit hinein als das medizinische System schlechthin. In der Therapie wirkten Galens Prinzip "contraria contrariis" weiter, aus der Pharmakologie kennen wir die Galenika. In der Diagnostik wurde aus galenischen Vorstellungen die schematisierende Pulslehre und Uroskopie des Mittelalters. Bis in die Neuzeit wirkte auch Galens Temperamentenlehre. Von Galens methodologischer Vorgehensweise blieben bis ins 19. Jahrhundert erhalten: Spekulation, Teleologie und die Suche nach Systemen. Trotz seiner Fehler hat Galen große Verdienste - er, der nie einer Mediziner-Schule angehörte, stellte viele richtige Zusammenhänge her und trug viel zum genaueren Wissen über die Körperorgane bei.

Galens Texte, die die Medizinstudenten auswendig lernen und immer wieder herunterleiern mussten, durften lange Zeit nicht im geringsten kritisiert werden. Galens Medizin wurde wie ein Dogma behandelt, ebenso wie die Unterordnung der Medizin unter die vorherrschende Kirchenlehre und den Aristotelismus. "Diese negative Auswirkung ist weniger Galenus selbst, als vielmehr seinen traditionalistischen, dogmatischen und autoritären Epigonen anzulasten."(6) Noch im 16. Jahrhundert wurde Vesal heftig angegriffen, weil er es wagte, einige Irrtümer in Galens Lehre der Anatomie aufzuzeigen. Danach jedoch wurden alle oben genannten Elemente der galenischen Lehre in der Neuzeit allmählich abgelöst. Endgültig tot kann man sie erst im 19. Jahrhundert bezeichnen.

Und dennoch: Eine Fülle von den Prinzipien und den "termini technici" Galens wirken bis zum heutigen Tag in der Medizin fort - nur ist sich kaum einer von den Medizinern dieser Tatsache bewusst. An ihren Urheber zu erinnern - das war Ziel dieser Arbeit.
 
"Wenn aber jemand gleichfalls durch Taten, nicht durch kunstvolle Reden berühmt werden will, der braucht nur mühelos in sich aufzunehmen, was von mir in eifriger Forschung während meines ganzen Lebens festgestellt wurde". Claudius Galenus

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Walzer Richard R Galen on Jews and Christians London 1949
Wandersleben Kurt Beitrag zur Kenntnis der Therapie des Galen 1900
Wehren Hans-Joachim von Vorbeugende Gesundheitspflege bei Galen Hamburg 1965
Wellmann Philumeni De venenatis animalibus eorumque remediis Leipzig Berlin 1908
Wellmann Max Die Schrift des Dioskurides Peri haplon pharmakon Berlin 1914
Wenkebach Galeni Adversus Lycum et Adversus Iulianum libelli Berlin 1951
Wenkebach Galeni In Hippocratis Epidemiarum librum I commentaria III Leipzig Berlin 1934
Wenkebach Galeni In Hippocratis Epidemiarum librum III commentaria III Leipzig Berlin 1936
Wenkebach Galeni In Hippocratis Epidemiarum librum VI commentaria I-VI Berlin 1956
Wenkebach, K. Schubring Galeni In Hippocratis Epidemiarum libros commentaria, Indices nominum et verborum Graecorum Berlin 1955
Westenberger De diaeta Hippocratis in morbis acutis Leipzig Berlin 1914
Wiench Peter Die großen Ärzte München 1992
Woenig Franz Die Pflanzen im alten Aegypten Amsterdam 1971
Wohlfahrt Johann A Biographien griechischer Ärzte Halle 1770
Zapfe Wolfgang Antike Medizin im Unterricht Göttingen 1982
N.N. Galen und das hellenistische Erbe 1993
N.N. Griechisches und römisches Privatleben griechische Kunst griechische und römische Religion Geschichte der Philosophie exakte Wissenschaften und Medizin Leipzig 1912

Lateinische Werktitel

Ad bonas artes exhortatio liber
Ad eos qui de typis scripserunt
Ad eos qui voce soloecissantes reprehendunt
Ad forenses oratores
Ad Gaurum quomodo animetur fetus
Ad Glauconem de medendi methodo libri
Ad Glauconem de methodo medendi
Ad Patern um
Ad Patrophilum
Ad Quinti discipulum Lycum
Ad Thrasybulum liber
Adhortatio ad artes addiscendas
Adversus ea quae luliano in Hippocratis aphorismos enuntiata sunt
Adversus eos qui contumeliose accipiunt nomina
Adversus eos, qui a Platone de ideis dissentiunt
Adversus eos, qui de typis scripserunt
Adversus lulianum
Adversus Lycum
Adversus Lycum libellus
Adversus Lycum liber, quod nihil in eo aphorismo peccat Hippocrates, cuius initium, qui crescunt plurimum habent caloris innati
Adversus sectarios
Alfabetum Galieni
An animal sit id quod in utero inest
An animal sit quod est in utero
An in arteriis natura sanguis contineatur
An omnes pari es animalis, quod procreatur, fiani simul
An physiologia utilis ad moralem philosophiam
An possit aliquis esse criticus et grammaticus
An sanguis in arteriis natura contineatur
An utilis lectio sit illis qui erudiuntur vetus comoedia
Anatomicarum aggressionum
Archigenis tractationis de pulsibus et expositio et usus
Ars medica
Ars medicinalis liber
Artis curativae ad Glauconem libri
Astrologia sive Prognostica de decubitu infirmorum
Astrologiae ad Aphrodisium liber unus
Astrologica
Atticorum insigne
Brevis denotatio dogmatum Hippocratis
Chrysippi syllogisticae primae commentarii III, aiterius commentarius unus
Civilium apud Eupolim vocabulorum libri
Civilium vocabulorum quae apud Aristophanem occurrunt libri V
Civilium vocabulorum quae apud Cratinum libri II
Comitiali puero consilium
Commentaria III in Hippocratis prognostica
Commentarii III in Hippocratis de fracturis
Commentarii in libros Chrysippi syllogisticorum
Commentarii in libros X praedicamentorum Aristotelis
Compendium de pulsibus
Compendium pulsuum Galeno adscriptum
Compendium Timaei Platonis
Consilium puero comitiali morbo laboranti scriplum
Contra ea quae a luliano in Hippocralis i,iphori',müs dici,i sunt
Contra objecta iis de dissensione empiricorum et Theodae summarii commentarii III
De abortivo foetu
De accidenti et morbo libri VI
De adumbrata figura empirici
De aequipollentibus propositionibus
De affectorum locorum notitia libri VI
De affectuum renibus insidentium dignotione et curatione liber
De agnoscendis febribus et pulsibus et urinis
De alimentorum facultatibus
De alimentorum facultatibus libri III
De anatomia
De anatomia mortuorum
De anatomia parva
De anatomia vivorum
De anatomiae dissentione
De anatomicis administrationibus
De angina
De anima
De animae partibus et facultatibus libri III
De animalibus
De animalibus noxiis
De animi cuiuslibet peccatorum dignotione et curatione
De anni temporibus
De antidotis libri II
De aquis
De arte curativa ad Glauconem
De arteriarum ac venarum dissectione
De artium constitutione libri III
De Asciepiadae placitis
De atra bile
De attenuante victus ratione
De bonis et malis succis
De bonis malisque sucis
De bono corporis habitu
De bono et malo succo liber unus
De bono habitu
De caduca voluptate secundum Epicurum libri II
De calumnia in quo et de vita sua
De captionibus penes dictionem
De carbunculis
De catharticis
De causa affectionum
De causis continentibus
De causis morborum liber
De causis procatarcticis
De causis pulsuum libri IV
De causis respirationis
De cerebro eiusque tunicis
De chirurgia
De chirurgorum operationibus et de decubitu infirmorum
De cibis boni et mali succi
De clam legentibus
De Clitomacho et demonstrationis eius solutionibus
De clysieribus et colica
De cognoscendis cunindisque unimi morbis
De colera nigra
De colico dolore libellus
De comate apud Hippocratem
De comate secundum Hippocratem
De commoratione Menarchi in aula ad Bacchidem et Cyrum
De communi ratione libri II
De compage membrorum
De compagine membrorum
De compagine membrorum sive de natura humana
De compositione medicamentorum per genera libri VII
De compositione medicamentorum secundum locos libri I-VI
De compositione medicamentorum secundum locos libri Vll-X
De compositione medicaminum per genera libri VII
De compositione medicaminum per singulares corporis partes libri I-VI
De compositione medicaminum per singulares corporis partes libri VII-X
De compositione pharmacorum localium sive secundum locos libri l-VI
De compositione pharmacorum localium sive secundum locos libri VII-X
De concordia
De congressu in dialogis
De consentaneis cuique vitae generibus
De consolatione
De constitutione artis medicae ad Patrophilum liber
De consuetudine
De consuetudinibus
De contusionibus
De corporis partibus
De crisibus libri III
De cruditate
De cuiuslibet animi peccatorum dignotione et medela
De cura icteri
De cura lapidis
De cura senectutis
De curandi ratione per sanguinis missionem
De curandi ratione per venae sectionem
De curatione lapidis
De decretis sive placitis Hippocratis et Platonis libri IX
De demonstratione
De demonstratione per impossibile
De demonstratione propter quod
De demonstratione quare
De demonstrationibus
De demonstrativa inventione
De diaeta et morbis curandis
De diaeta Hippocratis in morbis acutis
De diaeta in morbis acutis secundum Hippocratem
De diebus decretoriis libri III
De differentia pulsuum libri IV
De differentiis febrium libri II
De differentiis morborum
De difficultate respirationis libri III
De dignoscendis pulsibus libri IV
De dignotione ex insomniis
De dignotione hominum purgandorum
De dignotione in somniis
De dissectione vocalium instrumentorum
De dissolutionc conlinua
De dolore capitis
De dolore evitando
De duodecim signis
De duplici medicina
De dynamidiis
De ea quae secundum Platonem est rationali contemplatione
De elementis
De elementis ex Hippocrate libri II
De elementis ex Hippocratis sententia libri II
De elementis secundum Hippocratem libri II
De elementis secundum Hippocratis sententiam
De elixir solis et lunae
De empirica subfiguratione
De empiricorum dissensione [libri] III
De eo quod oppositis unum et idem ex necessitate consequens esse impossibile sit
De eo quod quodque ens unum et plura sit
De eo quod secundum communes notiones
De eo quodque eorum quae fiunt et unum esse et plura
De eorum congressu qui demonstrant ad auditores
De Erasistrati anatomia
De Erasistrati curandi ratione libri V
De erysipelate
De examinando medico
De excrementis
De exemplo libri II
De exercitatione parvae pilae
De exercitatione, quae pila suscipilur, commentarius
De experientia medica
De facile parabilibus liber
De facultatibus corpus nostrum dispensantibus
De facultatibus naturalibus libri III
De fasciis
De febribus
De febrium differentiis
De felici secundum Epicurum et beata vita libri II
De fine secundum philosophiam
De foetuum formatione
De generalibus morborum temporibus
De generatione
De gynaeceis
De haeresibus modernorum medicorum
De Hippocratis anatomia
De Hippocratis et Platonis dogmatibus
De Hippocratis scriptis genuinis
De hirudinibus, revulsione, cucurbitula, in medicamentis, et quo tempore
De historia philosopha
De historia philosophica
De hominis natura
De hominis natura testamentum, De victu singulis rnensibus servando
De homoeomereis corporibus
De humero iis modis prolapso quos Hippocrates non vidit
De humoribus
De iecore
De ignoratis Lyco in dissectionibus
De iis in quibus Plato, qLium de aniina agil, a se ipso dissentirc videatur
De iis quae adversus sophistas
De iis quae multifariam dicuntur
De iis quae multifarie dicuntur
De iis quae secundum genus et secundum speciem et conjugatis ipsis significatis nobis
spontanea voce
De iis qui causa aliqua fiunt
De iis, quae medice scripta sunt in Platonis Timaeo, fragmentum
De imagine
De inaequali intemperatura
De inaequali intemperie
De incantatione, adiuratione et suspensione
De indolentia
De inductione
De inequali distemperantia
De insomniis
De instrumento odoratus
De iudicio discrepantium in decretis
De iuvamento anhelitus
De lacte
De lapidibus
De laterum morbo ad Patrophilum
De lepra alba
De libris propriis
De locis affectis libri VI
De locis patientibus
De machinamentis
De marcore
De matellis
De materia medica
De medicamentis expertis
De medice dictis in Timaeo
De medicina apud Homerum
De medicis
De melancholia ex Galeno, Rufo, Posidonio et Marcello Aetii libellus
De metallis
De methodica secta libri VI
De minutione
De minutionibus
De mixtis propositionibus et syllogismis
De morbis et symptomatis libri VI
De morbis Excerpta
De morbis oculorum et eorum curis
De morbo icterico
De morborum causis
De morborum differentiis
De morborum et symptomatum differentiis et causis libri VI
De morborum temporibus
De moribus
De morsu, qui in aegritudine percipitur
De morte subita
De morte subitanea
De motibus liquidis
De motibus manifestis et obscuris
De motibus musculorum
De motu musculorum libri II
De motu thoracis et pulmonis
De musculorum dissectione
De musculorum dissectione ad tirones
De natura et ordine cuiuslibet corporis
De naturalibus facultatibus libri III
De naturalium facultatum substantia liber
De necessariis ad demonstrationes
De nervis compendium
De nervorum dissectione
De nimia seminis profusione
De nominibus medicinalibus
De nominibus medicis
De nominum rectitudine libri III
De non intentis
De oculis
De oculis liber adscripticius in VI sectiones distributus
De optima corporis humani constitutione
De optima corporis nostri constitutione
De optima doctrina
De optima doctrina ad Favorinum
De optima secta ad Thrasybulum liber
De optima ventris concoctione
De optimo corporis humani statu
De optimo docendi genere libellus
De optimo medico cognoscendo
De ordine librorum suorum ad Eugenianum
De ossibus ad tirones
De palpitatione, tremore, rigore, convulsione
De paratu facilibus
De paroxysmorum temporibus
De partibus artis medicae
De partibus philosophiae
De partium homoeomerium differentia
De parvae pilae exercitio
De passionibus et cura libri III
De passionibus puerorum
De peccatorum et poenae aequalitate
De perspicuitate et obscuritate
De peste
De pica, vitioso appetitu, ex Galeno per Aetium
De placitis Hippocratis et Platonis libri IX
De plantis
De Platonis secta
De pleniori habitu
De plenitudine
De podagra
De ponderibus et mensuris
De ponderibus signis, quae incognita sunt
De potentiis naturalibus
De praecognitione ad Epigenem
De praegnotione ad Epigenem
De praenotione
De praenotione ad Epigenem
De praenotione ad Posthumum
De praesagatione ex pulsibus
De praesagiis ex insomniis sumendis
De praesagitione ex pulsibus libri IV
Index der lateinisachen Titel
De praesagitione ex pulsu
De praesagitura
De principiis ex suppositione
De priori
De probis et pravis succis
De probis, pravisque alimentorum sucis
De prohibenda sepultura
De propositionibus (et syllogismis) contingentibus
De propositionibus praetermissis in lectione de demonstratione
De propriis et communibus in artibus
De propriis placitis
De propriorum animi cuiuslibet affectuum dignotione et curatione
De propriorum animi cuiusque affectuum agnitione et remedio
De ptisana
De ptissana
De publice dictis adversus sectarios
De publice dictis contra adulatores
De publice dictis coram Pertinace I
De pudore libri II
De puero epileptico
De pulsibus
De pulsibus ad Antonium disciplinae studiosum et philosophum
De pulsibus ad medicinae candidatos liber
De pulsibus ad tirones
De pulsibus et urinis
De pulsibus introductio
De pulsuum causis
De pulsuum differentiis libri IV
De pulsuum usu liber unus
De purgantium medicamentorum facultate
De purgantium medicaminum facultate
De purgantium medicaminum vi
De quaestione secundum nomen et significatum
De quattuor temporibus paroxismorum
De quinque sensibus
De rationali facultate et speculatione VII
De rationali secundum Chrysippum contemplatione
De ratione curandi ad Glauconem libri 11
De ratione curandi per sanguinis missionem
De ratione medendi ad Glauconem
De rebus boni malique suci
De remediis facile parabilibus
De remediis parabilibus libri III
De remediis paratu facilibus liber
De renum affectus dignotione et medicatione
De respirationis causis
De respirationis usu
De sanguine et flegmate
De sanguisugis, revulsione, cucurbitula et scarificatione
De sanitate tuenda libri VI
De scriptis Menodoti Severo pibri] XI
De secretis feminarum et virorum
De secretis virorum, De secretis mulierum
De sectis ad eos, qui introducuntur
De sectis ad medicinae candidatos
De sectis medicorum
Index der lateinischen Tilel
De semine liber III
De semine libri II
De sententiis
De septimestri partu
De sermonibus qui se ipsos evertunt
De signis ex urinis
De similitudine libri III
De simplicibus medicaminibus ad Paternianum
De simplicibus medicinis ad Paternianum
De simplicium medicamentorum temperamentis et facultatibus libri 1-V1
De simplicium medicamentorum temperamentis et facultatibus libri VII-XI
De situ regionum
De somno et vigilia
De sophismatis seu captionibus penes dictionem
De spermate
De spirandi difficultate libri tres
De stomacho
De substantia animae secundum Asciepiadem
De substantia facultatum naturalium fragmentuni
De succedaneis liber
De syllogismorum numero
De symptomatum causis liber I
De symptomatum causis liber II
De symptomatum causis liber III
De symptomatum differentia
De symptomatum differentiis
De temperamentis libri III
De temperatura medicaminum simplicium
De temporibus etesiarum et quomodo iis utendum sit
De temporibus morborum
De testamentorum confectione
De theriaca
De theriaca ad Pamphilianum
De theriaca ad Pisonem liber
De totius morbi temporibus
De transitionibus in Philebo
De tremore, palpitatione, convulsione et rigore
De tuenda valetudine secunda libri VI
De tumoribus praeter naturam
De typis
De uiceribus et de capitis vulneribus
De unguentis
De urinae significatione
De urinis
De urinis compendiaria tractatio
De urinis compendium
De urinis ex Hippocrate, Galeno aliisque quibusdam
De usu farmacorum
De usu partium corporis humani libri I-XI
De usu partium corporis humani libri X1I-XVII
De usu partium libri I-XI
De usu partium libri X1I-XVII
De usu praeceptorum ad syllogismos
De usu pulsuum
De usu respirationis
De usu syllogismorum
De uteri dissectione
De utilitate respirationis
De vasis vitreis
De venae sectione
De venae sectione adversus Erasistrateos Romae degentes
De venae sectione adversus Erasistratum
De venarum arteriarumque dissectione
De venereis
De ventis, igne, aquis, terra
De verosimili
De victu attenuante
De victus ratione
De victus ratione in morbis acutis ex Hippocratis sententia
De virtute centaureae
De virtutibus cibariorum
De virtutum differentiis
De vita et morte
De (vitiis) his quae quodque (quemque) sequuntur
De vocabulis quae apud Atticos scriptores occurrunt libri XLVIII
De voce
De voce et anhelitu
De voluptate et labore
De voluptuaria secta
De vulneribus
De XII portis
Definitiones medicae
Definitiones medicae ad Theutram scriptae
Definiliones rerum medicarum
Diagnostica
Dialogi ad philosophum et seorsum de eo quod secundum communes notiones
Dioxe
Dissectionis venarum arteriarumque commentarium
Distinctio
Dogmatice pros haucona (Glaucona?)
Epistula Hippocratis et Galeni contemplantis quattuor esse humores in corpore humano
Epistula Pudentiani Epicurei
Epistulae variae
Epitome librorum XX anatomicorum Marini libri IV
Ethica
Ex Galeni commentariis de fasciis libellus
Excerpta ex libris anatomicis Marini
Exhortatio ad medicinam
Fauces definiuntur
Fragmenta ex Aphorismis Raby Moysis collecta
Fragmenta ex Rasis libro Continenti collecta
Fragmentum ex quattuor commentariis de iis quae medice dicta sunt in Platonis Timaeo
Galeni et Simplicii testimonia de Epicteto
Glossarium plantarum
Hippiatrosophium
Hippocratis aphorismi et Galeni in eos commentarii I-V
Hippocratis aphorismi et Galeni in eos commentarii VI-VI1
Hippocratis de natura hominis liber primus et Galeni in eum commentaria
Hippocratis de natura humana
Hippocratis liber resolutionis, quem Galenus explicat
Historia incisionis
Iatrosophia
In alterum de demonstratione librum commentarii IV
In alterum de syllogismis
In aphorismos Hippocratis commentarii I-V
In aphorismos Hippocratis commentarii V-VII
In Aristotelis de interpretatione commentarii III
In Aristotelis priorum an-alyticorum librum alterum commentarii IV
In Hippocratem de septenario numero
In Hippocratis De natura hominis commentarius tertius
In Hippocratis aphorismos commentarii I-V
In Hippocratis aphorismos commentarii V-VII
In Hippocratis de aere aquis locis librum commentarii
In Hippocratis de articulis librum commentarii IV
In Hippocratis de capitis vulneribus librum commentarius
In Hippocratis de diaeta acutorum librum commentarii IV
In Hippocratis de foetus natura librum commentarius
In Hippocratis de humoribus librum commentarii III
In Hippocratis de medica officina
In Hippocratis de muliebribus
In Hippocratis de natura hominis librum commentarii II
In Hippocratis de natura humana
In Hippocratis de octimestri partu
In Hippocratis de officina medici commentarius
In Hippocratis De salubri victus ratione librum
In Hippocratis de septimanis commentaria
In Hippocratis de uiceribus librum commentarius
In Hippocratis de victus ratione in morbis acutis
In Hippocratis epidemiarum librum primum commentarii III
In Hippocratis epidemiarum librum secundum commentarii V
In Hippocratis epidemiarum librum sextum commentarii I-II
In Hippocratis epidemiarum librum sextum commentarii III-VI
In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarii III
In Hippocratis iusiurandum commentarius
In Hippocratis legem commentarius
In Hippocratis librum de acutorum victu commentarii IV
In Hippocratis librum de alimento commentarii IV
In Hippocratis librum de fracturis commentarii III
In Hippocratis librum de humoribus commentarii III
In Hippocratis librum de natura hominis commentarii II
In Hippocratis librum de officina medici commentarii III
In Hippocratis librum de septimanis commentarii
In Hippocratis opus de victus ratione privatorum commentarius
In Hippocratis praeceptiones scholia
In Hippocratis praedictioes libri III
In Hippocratis praedictionum librum primum commentarii III
In Hippocratis prognosticum commentarii III
In Hippocratis prorrheticum I commentaria III
In Hippocratis vel Polybi opus de salubri victus ratione commentarius
In Hippocratis, sive ut alii, Polybi librum de ratione victus privatorum commentarius
In [librum] de dictione Eudemi commentarii III
In librum de interpretatione Aristotelis libri III
In librum de salubri diaeta commentarius
In librum Hippocratis de aetatum aegritudinibus
In librum Hippocratis de humoribus commentarii III
In librum Hippocratis de victus ratione in morbis acutis commentarii IV
In librum Hippocratis sextum de morbis vulgaribus commentarii
In librum Erasistrati de febribus libri III
In Platonis rem publicam
In Platonis Timaeum Cornmentarius
In primum Aristotelis librum de syllogismis commentarii VI
In primum de syllogismis
In primum librum Hippocratis de morbis vulgaribus commentarii III
In primum movens immotum
In priorem dictionis Eudemi commentarii III
In tertium librum Hippocratis de morbis vulgaribus commentarii III
In Theophrasti de affirmatione et negatione commentarii VI
In [Theophrasti] de eo quot modis
Institutio logica
Introductio in pulsus ad Theutram
Introductio sive medicus
Introductorius liber varias morborum curas complectens
Lexicon botanicum
Liber cathagenarum
Liber de ftora
Liber de medicinis expertis
Liber pigmentorum
Liber qui prohibet sepulturam
Liber regiminis
Liber secretorum ad Monteum
Liber tertius Proslaucon
Librorum anatomicorum Lyci omnium epitome
Librorum Serapionis contra sectas duo
Linguarum seu dictionum exoletarum Hippocratis explicatio
Methodi medendi libri XIV
Metrodori epistula ad Celsum Epicureum
Moralia
Numquid tuenda sanitas ad medicum pertineat an ad vocatum gymnasticum, ad
Thrasibulum
Oeconomica
Passionarius
Platonicorum dialogorum compendia octo
Posterioris [resolutionum] commentarii V
Posterioris [resolutionum] commentarii VI
Praeceptum Galeni de humani corporis constitutione, De diaeta quattuor anni
tempestatum et duodecim mensium
Praesagitio omnino vera expertaque
Praesagium experientia confirmatum
Primum resolutionum Aristotelis in priorem ultra sex
Prioris [resolutionum] commentarii IV
Pro puero epileptico consilium
Prognostica
Prognostica de decubitu ex mathematica scientia
Prognostica de decubitu infirmorum
Propriorum comicorum vocabulorum exempla
Protrepticus
Puero epileptico consilium
Qua ratione adiuvandi ii sint, qui remedio hauslo non purgiinuir
Quaesita in Hippocratis de urinis
Quatenus parvi ducere oporteat honorem et gloriam apud vulgum
Quemadmodum quis animi sui affectus dinoscat et corrigat
Quod a prima substantia inseparabilis sit qualitas
Quod animi mores corporis temperamenta sequantur
Quod animi mores corporis temperaturam sequuntur
Quod efficentia voluptatem imperfecte ab Epicuro dicta sunt
Quod geometrica resolutio praestantior sit quam stoicorum
Quod in aliis scriptis suis videatur Hippocrates eandem habere sententiam cum eo de
natura hominis
Quod optimus medicus sit quoque philosophus
Quod qualitates incorporeae sint
Quomodo discernenda sit negotialis quaestio rei ab ea quae nominis et significati l
Quomodo morbum simulantes sint deprehendendi
Quos, quibus catharticis medicamentis et quando purgare oporteat
Quos, quibus, et quando purgare oporteat
Remedia
Saturnales septem
Scholion in Hippocratis Tiapayys'kia,c(griechisch)
Secreta
Sermo adversus empiricos medicos
Sermo contra empiricos
Signa mortis
Suasoria ad artes oratio
Subfiguratio empirica
Succidanea liber I
Synopsis demonstrativae contemplationis
Synopsis Heraclideorum de empirica secta libri VII
Synopsis librorum suorum sedecim de pulsibus
Synopsis methodi medendi
Theodae introductionis commentarii V
Therapeutica
Therapeutica ad Glauconem
Thrasybulus sive utrum medicinae sit an gymnasticae hygiene
Utrum medicinae sit an gymnastices hygieine ad Thrasybulum liber
Vocalium instrumentorum dissectio
Vocum obsoletarum Hippocratis explanatio

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