Georg Büchner (1813-1837)

Dichter und Revolutionär im Biedermeier-Deutschland, der in die Weltliteratur durch eine neue Thematik eingegangen ist, nämlich durch den "Aufschrei der Kreatur gegen die Sinnlosigkeit des Daseins." Büchner stammte aus bürgerlichem Hause und besuchte - ebenso begabt wie seine Geschwister - zunächst das humanistische Gymnasium in Darmstadt. Während des Studiums - zunächst in Straßburg, dann in Gießen - schloss er sich den Ideen der Revolution an. Nach 1830 wurde er aktiver Revolutionär, stürzte jedoch nach dem Scheitern der Bewegung in eine Lebenskrise. Sozusagen als Befreiung begann er dichterisch zu wirken, schrieb Dantons Tod und - nach seiner Flucht nach Straßburg 1835 - Leonce und Lena, Lenz und Woyzeck. Eine Typhuserkrankung riss Georg Büchner im Alter von nur 24 Jahren aus dem Leben.

In seinen Werken herrscht ein nihilistischer Grundton; sie enthalten jedoch auch das Grauen vor dem Nichts, hinter welchem Gott droht.
 
Schon während seiner Straßburger Studienzeit, die ihn nicht nur mit dem Medizinstudium, sondern auch mit dem Freiheitsgedanken und revolutionären Ideen konfrontiert hatte, hatte er auch seine Braut, die deutsche Pfarrerstochter Louise Wilhelmine Jaeglé, 1810 ­ 1880, kennen gelernt, die er in seinen Briefen verewigte:

Was kann ich sagen, als dass ich dich liebe; was versprechen, als was in dem Wort Liebe schon liegt, Treue? - Büchner an Minna, ca. 20. März 1834

Ich sehe dich immer so halb durch zwischen Fischschwänzen, Froschzehen etc. Ist das nicht rührender, als die Geschichte von Abälard, wie sich ihm Heloïse immer zwischen die Lippen und das Gebet drängt? O, ich werde jeden Tag poetischer, alle meine Gedanken schwimmen in Spiritus. - Büchner an Minna, 13. Januar 1837

Du kommst bald?... ich muss mich bald wieder an Deiner inneren Glückseligkeit stärken und Deiner göttlichen Unbefangenheit und Deinem lieben Leichtsinn und all Deinen bösen Eigenschaften, böses Mädchen - Büchner an Minna, 27. Januar 1837


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